Zum Lachen komisch: Olli und seine Witze. Foto: Spitz Foto: Schwarzwälder-Bote

Event: Villingen-Schwenningen lacht mit dem Internet-Komiker

Villingen-Schwenningen. Da kommt ein Malermeister aus Pforzheim daher, erzählt Witze – und füllt damit die komplette Neue Tonhalle. Kein Witz: Der "Witz vom Olli" kam am Samstagabend in Villingen richtig gut an.

Er ist ein hemdsärmeliger Typ – und das nicht nur, weil er alle paar Minuten seine Hemdsärmel bis zum Ellbogen hochkrempelt. Nein, der Witze erzählende Olli begeisterte mit seiner natürlichen Art. Eine Stunde vor Showbeginn schüttelte er Hände. Und selbst als der Gong in der Neuen Tonhalle schon den Countdown zur Dreieinhal-Stunden-Show eingeläutet hatte, saß "der Olli" noch beim gemütlichen Plausch im Publikum und machte seine späteren Opfer aus: den Italiener, dessen Hosenschritt in den Kniekehlen hängt, die beiden Mädels, die später die erste Hälfte der Show vom Sofa auf der Bühne aus verfolgen dürfen oder den "Herrn Kapellmeister" unter den Tonhallen-Technikern, für den es unablässig von der Bühne herab Regieanweisungen hagelte.

Seinen Nachnamen (Glimber) kennen die Wenigsten, sein Gesicht die Meisten: Über 128 000 Mit-Lacher hat Olli auf Facebook bereits, über Youtube erreicht er Millionen, 60 Auftritte gehören jetzt zu seinem Jahresprogramm. Aber Starallüren liegen dem Komiker fern, den die meisten am Steuer seines Autos kennen, wo er sich selbst beim Witze-Erzählen filmt. Olli lacht oft und gern, immer schallend und oft prustend, und er braucht selbst als Profi-Witze-Erzähler manches Mal mehrere Anläufe, bis zur Vollendung eines echten Schenkelklopfers. Und das Wichtigste: Olli lacht gerne auch über sich selbst. "Wenn Du sowas willst", sagte er beispielsweise, stellte sich in voller Pracht-Kontur vors Publikum und streichelte seinen Astralkörper, ehe er fortfuhr: "...dann musst Du halt auch mal essen, wenn d’ koin Hunger hast".

"Der ist einfach wahnsinnig sympathisch" – ein Fazit, das so oder so ähnlich am Samstagabend unzählige Male in der Neuen Tonhalle zu hören war. Dort haute Olli wieder mal einen nach dem anderen raus – flache, nicht ganz so flache, Erklär-, Männer-, Frauen-, Fußballer-, Behinderten- oder Holländerwitze. Und zur Krönung natürlich auch den "Schwarzer Rettich"-Witz, der ihn als Malermeister einst den Großauftrag seines besten Kunden kostete, ihm jetzt aber mit die lautesten Lacher einbringt. Hauptsache komisch.

Über dreieinhalb Stunden Witze am laufenden Band – das in der Tat grenzwertig lange Vergnügen hätte mancher sicherlich nicht mehr zum Lachen gefunden, wäre der kultige Olli nicht gerade zum Schluss zur Bestform aufgelaufen. "Ich kann nicht mehr", der langhaarige Zuhörer, Marke "harter Rocker" und mit Tätowierungen übersät, stampfte mit seinen Boots auf, hielt sich den Bauch vor Lachen und japste nach Luft – da hatte endlich auch die Witzemaschine auf der Bühne ein Einsehen und haute den Letzten raus – jedenfalls bis zum "Sonnenscheinzwölfender, nach einer Wahnsinnsnacht in Villingen-Schwenningen!" am Sonntag.