Rauswurf eines Schülers: Georg-Müller-Schule wehrt sich gegen Kritik

Von Eva-Maria Huber

Villingen-Schwenningen. Eine Mutter aus der Doppelstadt ärgert sich über den Rauswurf ihres Sohnes. Die Schule dagegen versteht die Aufregung nicht. Die Schulleitung der Georg-Müller-Schule reagiert auf die Vorwürfe.

Wie berichtet hatte die Mutter im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten die freie christliche Georg Müller Schule scharf kritisiert. Dabei ging es nicht nur um Sanktionen wie Nachsitzen, die sie nicht nachvollziehen konnte, sondern auch darum, dass ihr 13-jähriger Sohn, bei dem ADHS diagnostiziert worden war, ab dem kommenden Schuljahr nicht mehr die Schule besuchen darf. Zudem monierte sie, sei der Rauswurf überraschend gekommen. Schon vor ihr hatten Eltern "gewisse Schulgepflogenheiten" kritisiert.

Zu Unrecht sieht sich die Schulleitung der freien christlichen Schule in der Kritik. "Es kam für die Mutter sicherlich nicht überraschend, dass der Vertrag nicht verlängert wurde", reagierte die Schule. Schulleiter Ivan Simunic: "Wir dokumentieren ganz klar, welche Vorfälle es gegeben hat", meint er ganz allgemein, ohne auf den konkreten Fall näher einzugehen. Zudem gebe es ausreichend Gelegenheit für Eltern, sich über ihre Kinder zu informieren. "Verletzen Lernende oder Erziehungsberechtigte durch ihr Verhalten nachhaltig die Rechte anderer und gefährden den Schulfrieden, komme es zu Gesprächen in Anwesenheit der Schulleitung." Und manchmal auch dazu, dass Verträge nicht verlängert werden. Dies sei jedoch der Ausnahmefall an der Schule. "Pro Jahr werden zirka nur zwei Prozent aller Verträge zum Schuljahresende gelöst." Simonic räumt aber ein, dass Eltern nicht entsprechende Mitteilungen unterschreiben müssen, dass ihre Kinder nachsitzen müssen. "Das machen wir nicht ohne Grund."

Generell werden an der freien christlichen Schule auch Kinder angemeldet, die eine bislang nicht ganz so einfache Bildungsvita vorweisen: "Hier bekommen sie nochmals eine Chance." Dieses Vertragsverhältnis zwischen Eltern und Schule fordere jedoch auch einen entsprechenden Verhaltenskodex, "der auf den Grundlagen eines zivilisierten und angemessenen Verhaltens" beruht, dies gelte für Eltern wie Schüler. "Es gibt bei uns eben Regeln und Rituale, eine Laisser-Faire-Geschichte ist das bei uns nicht."

So schlecht könne der Ruf der Schule ja nicht sein, verweist Schulleiter Ivan Simunic auf steigende Anmeldezahlen. Derzeit besuchen mehr als 200 Jungen und Mädchen die Grund-und Realschule in Schwenningen. Und wenn die Kapazität nicht ausreiche, "dann bauen wir eben an", so der Schulleiter der vor zwei Jahren nach Schwenningen kam.