Ordnungsdienst verteilt Knöllchen / Jetzt beschweren sich auch noch die mobilen Autofahrer

Von Eva-Maria Huber

Villingen-Schwenningen. Das Parkareal am Schwarzwald-Baar-Center ist nicht der klassische Einsatzort für den kommunalen Ordnungsdienst (KOD) der Stadt. Doch dem Centermanagement platzte der Kragen. Nun kontrolliert der KOD regelmäßig, wer die Behindertenparkplätze nutzt.

Mit Beschwerden hat Songül Aksu, Center-Managerin im Schwarzwald-Baar-Kreis, ganz eigene Erfahrungen gemacht. Erst beschweren sich behinderte Kunden, weil sie keine ihnen zugewiesenen Stellflächen finden. Dann hagelt es Kritik von den mobilen Besuchern des Einkaufszentrums, berichtet sie im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Die ärgern sich nun über Knöllchen, die verteilt wurden, weil sie auf Behindertenparkplätzen standen.

Die langjährige Centermanagerin hatte damit allen Grund, über das Bürgeramt der Stadt den KOD in den Norden von VS zu beordern. Immerhin, erläutert sie diesen Schritt, handelt es sich nicht um städtisches Terrain, sondern um ein Privatgrundstück. "Unsere behinderten Kunden haben vor dem Einkaufszentrum keine Parkplätze gefunden, die waren immer belegt", berichtet sie auf auf Anfrage des Schwarzwälder Boten.

Aksu handelte und bat beim Bürgeramt darum, dass Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes kontrollieren. Den Verdruss der nichtbehinderten Kunden kann sie nicht verstehen. "Wir haben gut 1500 Parkplätze. Die mobilen Kunden sollen doch froh darüber sein, dass sie diese speziellen Parkplätze nicht brauchen." Offensichtlich hatten die regelmäßigen Kontrollen ihre Wirkung. Gestern Nachmittag war das Parkareal am Center gut gefüllt, die Hälfte der Behindertenparkplätze war belegt, an den Windschutzscheiben lagen bei allen Fahrzeugen Behindertenausweise aus.

Songül Aksu ist nicht die einzige, die sich mit der Bitte um Kontrollen durch den KOD an die Stadtverwaltung gewandt hat. Nicolas Lutterbach bestätigte, dass "häufig Gewerbetreibende auf das Bürgeramt zukommen", mit der Bitte um Kontrolle auf eigentlich privatem Park-Terrain. Denn ebenso oft komme es vor, ergänzt er, "dass Behindertenparkplätze von denen belegt sind, die sie nicht benötigen."