Anbieter von Integrationskursen erhalten Ratschläge von Bundestagsabgeordnetem

Von Birgit Heinig Schwarzwald-Baar-Kreis. Am Ende waren dann doch noch alle zufrieden. Die Integrationskursträger aus dem Kreis hatten zunächst jedoch Probleme mit den unkonventionellen Ideen ihres CDU-Bundestagsabgeordneten Siegfried Kauder, dem sie eigentlich nur ihr Herz ausschütten wollten.

Vier Bildungsträger, die Integrationskurse anbieten, außerdem Caritas und Diakonie, die Ausländerbehörden von Stadt und Kreis, die Agentur für Arbeit sowie Vertreter vom Regierungspräsidium und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) haben mit Einführung der Pflicht zum Integrationskurs für Zuwanderer 2005 das Netzwerk "Koordinierungsgespräch der Integrationskursträger" gegründet. Hier herrsche nun, so Anita Neidhardt-März vom Diakonischen Werk. drängende Unzufriedenheit, da der politisch seit den Sarrazzin-Äußerungen noch schärfer eingeforderten Integration jüngst verordnete Einsparungsmaßnahmen gegenüberstünden, die die Schwellen zum verpflichtenden Kurs erhöhen.

Wartezeiten von drei Monaten, gestrichene Fahrtkostenerstattung, höhere Teilnehmerzahlen und gestiegene Auflagen für die Kurseinheiten seien seit Sommer gültige Reglementierungen, die auch er nicht gut heiße, gab BAMF-Vertreter Axel Blum zu. Zu erklären seien sie indes mit der Tatsache, dass die für Zuwanderer bereitgestellten 233 Millionen nicht ausreichten. In 2011, so Blum, sähe das sicherlich wieder anders aus. Es fehle also Geld.

Kauder schockierte das Gremium mit der pragmatischen Empfehlung, sich dieses von den Unternehmen zu holen, die durch zuwandernde Fachkräfte profitieren könnten.

Ein Steuerbonus könne sie dazu animieren, fabulierte Kauder weiter. "Sollen wir für unsere Leute auch noch Sponsoren suchen?" fragte Schmidt vom Treffpunkt Lernen in Donaueschingen entgeistert. Kauder ging noch weiter: Integration von Migranten habe Bundeskanzlerin Angela Merkel zur Chefsache erklärt. "Rufen Sie sie an und fragen, was daraus geworden ist", schlug der Abgeordnete vor. Caritas-Geschäftsführer Michael Stöffelmaier machte Kauder den Vorschlag, in Berlin darum zu werben, die Rahmenbedingungen für Migration nicht nach Kassenlage zu gestalten. Kauder war einverstanden. Außerdem könne das Gremium per Post an Kauder eine Liste mit Einsparvorschlägen liefern, erklärte Michael Stöffelmaier.