Noch läuft Suche nach Kandidaten / Gremium besteht aus 22 Mitgliedern / Kein Verkauf von Pfarrhäusern

Von Uwe Klausner

VS-Villingen/Rietheim. Bis nächsten Montag läuft bei den Katholiken der Seelsorgeeinheit Villingen die Suche nach Kandidaten für die Wahl am 15. März. Noch sind die Listen nicht ganz voll für den neu zu bildenden Pfarrgemeinderat, der sich aus 22 Katholiken aus allen fünf Pfarreien und Rietheim zusammensetzt.

"Die Suche ist nicht so einfach", sagt Josef Fischer. Warum? Aus fünf Pfarreien entsteht ein großer, gemeinsamer Pfarrgemeinderat für die gesamte Seelsorgeeinheit Villingen mit ihren rund 15 200 Katholiken. "Das liegt nicht jedem", weiß Fischer, Leiter der Seelsorgeeinheit und Dekan des Dekanats Schwarzwald-Baar. Vielen sei das Gremium "zu weit weg" oder "zu theoretisch". Gerne würden sie die Arbeit vor Ort machen. Das sei weiterhin in den Gemeindeteams möglich.

Doch Fischer hofft, dass sich noch Kandidaten finden. Insbesondere für Rietheim. Von der St. Fidelis-Filialgemeinde St. Konrad gebe es noch gar keine Bewerber, die im Übrigen mindestens 18 Jahre alt sein müssen.

Zwei Rietheimer werden dem neuen Pfarrgemeinderat angehören. Dieses Gremium löst die bisherigen Pfarrgemeinderäte von Münster, Heilig Kreuz, St. Bruder Klaus, St. Konrad und St. Fidelis mit St. Konrad Rietheim ab. Zu den beiden Rietheimern kommen je vier Bewerber aus den fünf Villinger Pfarreien, macht zusammen 22 Pfarrgemeinderäte. Zwei Drittel der bisherigen Räte treten wieder an, ein Drittel der Bewerber kandidiert zum ersten Mal.

Von den rund 15 200 Katholiken in Villingen dürfen alle Frauen und Männer ab 16 Jahren wählen. Mitte Februar werden die Wahlbenachrichtigungskarten zugestellt. Wahllokale sind in den Gemeindehäusern, in Rietheim ist es das Rathaus.

Es gibt eine echte Teilortswahl, das heißt die bisherigen Pfarreien wählen ihre Kandidaten, beispielsweise Heilig Kreuz die Bewerber von ihrer Pfarrei und nicht von Münster oder Bruder Klaus. Am Wahlabend wird es eine Party im Gemeindezentrum Münster geben, wo das Ergebnis und die Zusammensetzung des neuen Gremiums, das fünf Jahre amtiert, verkündet wird.

Vom neuen Rat wird dann der gemeinsame Stiftungsrat (bisher gab es sechs) installiert. Dieses Gremium werde sich insbesondere mit einem Konzept und einer Priorisierung beschäftigen, wie es mit den Immobilien der Kirchengemeinde (Kirchen, Pfarrhäuser, Wohnungen) in Villingen weitergeht. Klar ist: "Bei uns steht nicht der Verkauf eines Pfarrhauses an", erklärt Pfarrer Fischer. Anders im oberen Bregtal: in Schönenbach, Rohrbach und Gütenbach sollen die Pfarrhäuser verkauft werden.

Thema für die Kirchengemeinde sei außerdem die Betreuung der Alten- und Pflegeheime, also Fragen zu Besuchsdiensten, Krankenkommunion und Gottesdiensten. An den Gottesdienstzeiten werde sich nichts ändern, blickt Pfarrer Fischer auf die nächsten fünf Jahre mit dem neuen Gremium.

Die Seelsorgeeinheit Villingen setzt sich zusammen aus den Pfarreien Münster, Heilig Kreuz, St. Bruder Klaus, St. Konrad und St. Fidelis mit St. Konrad in Rietheim. Offiziell gibt es diese Einheit seit Dezember 2013. Seit 1. Januar 2015 ist sie zur Kirchengemeinde Villingen offiziell und rechtlich zusammengewachsen. Das bedeutet beispielsweise: Gebäude wie das Münster, bisher im Eigentum der Münstergemeinde, sind jetzt förmlich im Eigentum der Kirchengemeinde Villingen, die identisch ist mit der Seelsorgeeinheit. Hauptamtliche Mitarbeiter der Seelsorgeeinheit sind der Leiter, Pfarrer Josef Fischer, Kooperator Alexander Schleicher, Vikar Florian Oser, die Pastoralreferenten Christina und Martin Lienhart, Tobias Aldinger und die Gemeindereferentin Petra Drewanz. Die bisherigen Pfarreien behalten ihr Siegelrecht und die Kirchenbücher.