Patrick Bausch, Kimberly Kössler und Yasmin Koch spielen im Film "Funkenflug – Chronik einer Katastrophe" mit

Von Julia Huber u Einmal in einem Film mitwirken und auf der großen Kinoleinwand zu sehen sein – ein Traum vieler Menschen. Für drei junge Leute aus St. Georgen, Villingen und Bad Dürrheim ging dieser Traum nun in Erfüllung. Im Film "Funkenflug – Chronik einer Katastrophe" wirken Patrick Bausch, Yasmin Koch und Kimberly Kössler als Schauspieler mit. Dabei kam die Rollenverteilung für alle drei sehr überraschend: Dass sie in einem Film mitwirken dürfen, damit rechnete keiner der Drei.

Die 20-jährige Yasmin Koch spielt Dorothea Kaiser, eine Bäuerin, die auf dem Feld vom Feuer überrascht wird. Von dem Casting hatte sie per Zufall gehört. In Königsfeld ist sie Auszubildende im Fach Theaterpädagogik. "Dort verteilte mein Lehrer dann Flyer und verriet uns, dass sie Schauspieler und Komparsen für den Film ›Funkenflug‹ suchen", erzählt die 20-jährige Villingerin.

Patrick Bausch wurde durch eine Anzeige auf das Projekt aufmerksam. Kurzerhand riskierte er den Versuch und meldete sich zum Casting. "Erfahrungen im Filmbereich habe ich noch nicht", gesteht der 18-jährige St. Georgener, "aber ich hatte schon ein paar Auftritte im Theater im Deutschen Haus in St. Georgen und war Mitglied einer Theater-AG."

Ebenso wie Patrick hat auch Kimberly Kössler aus Bad Dürrheim keine Erfahrungen mit Filmprojekten, dafür aber mit Theaterproduktionen. Zwei Jahre lang spielte sie in Zusammenarbeit mit der eigenen Schule Theater – und das, obwohl sie anfangs wenig überzeugt davon war. "Mein Englischlehrer hatte mich schließlich dazu überredet", so die 17-Jährige. Die Aufführungen wurden komplett auf Englisch gespielt, dadurch entwickelte sie letztendlich ihre Liebe zur Bühne. In Karlsruhe hat Kimberly später an einem einwöchigen Schauspielworkshop an der Hochschule teilgenommen. Doch was wünscht sich die 18-Jährige nach dem Dreh? "Ich hoffe, dass ich viel aus dem Filmleben mitnehmen und genügend Eindrücke sammeln kann. Außerdem hoffe ich, dass ich viele neue Leute kennenlernen darf."

Die Charaktere, die die Drei spielen dürfen, konnten sie sich nicht aussuchen, sie wurden ihnen von der Fachjury zugeteilt. Dennoch sind alle Beteiligten zufrieden mit ihren jeweiligen Rollen. "Hauptsache, man darf überhaupt dabei sein", sagt Patrick und lacht. Das Casting soll laut Kimberly einen klaren Ablauf gehabt haben: "Erst wurden wir vermessen, dann mussten wir unsere Kontaktdaten angeben. In einem Warteraum bekamen wir einen Zettel mit einem Text, auf den wir uns angeblich vorbereiten sollten. Letztlich habe ich zusammen mit der Jury eine Szene improvisiert, die mit dem Text auf dem Blatt eigentlich gar nichts zu tun hatte. Vermutlich wollte sie uns nur ein bisschen unter Druck setzen" erinnert sie sich. "Sie waren aber alle sehr nett und zuvorkommend, es herrschte eine sehr lockere und muntere Stimmung, so dass meine Nervosität sich gleich gelegt hatte." Vorbereitet haben sich die drei Schauspieler auf ihre Rollen allerdings nicht.

Per E-Mail hat Patrick schließlich erfahren, dass er in die engere Auswahl gekommen sei, bestätigt wurde ihm dies durch einen Anruf der Regisseurin Stefanie Kiewel. "Ich konnte erst gar nicht glauben, dass ich eine Rolle im Film bekommen habe. Damit hätte ich niemals gerechnet!", freut sich der 18-Jährige.

Und wie sieht die schauspielerische Zukunft der Drei aus? "Mal schauen, wie lange mir das Schauspielen noch Spaß macht", sagt Yasmin Koch. Patrick Bausch schmiedet bereits Zukunftspläne: "Ich hoffe, der Film legt einen Grundstein für eine Schauspielkarriere. Ich habe mir auch überlegt, nach meinem Abschluss Schauspiel in Ludwigsburg zu studieren. Wenn das nicht klappen sollte, dann möchte ich ein Lehramtsstudium in Richtung Geschichte, Deutsch oder Biologie studieren", meint er.

Vom 30. August bis 12. September soll der Film gedreht werden. Somit bleiben dem Team zwei Wochen, bis alles im Kasten ist; danach wird er in England geschnitten und unter anderem auf diversen Filmfestspielen vorgeführt.