Freut sich, ab September an der Orgel in der Johanneskirche zu sitzen: der neue Kantor Marius Mack. Foto: Zieglwalner Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirchenmusik: Marius Mack tritt Stelle im September an

Von Martina Zieglwalner

VS-Villingen. Die Chemie scheint zu stimmen, der neue Bezirkskantor Marius Mack und die ehrenamtlichen Mitstreiter der Kirchenmusik der evangelischen Kirchengemeinde Villingen freuen sich auf den gemeinsamen Weg: Nach Gesprächen, einem Orgelvorspiel vor gut 40 Zuhörern aus der Gemeinde und Proben mit allen Chören haben sich die 17 Mitglieder der Findungskommission einstimmig für den 26-Jährigen entschieden, der im September als Nachfolger von Kirchenmusikdirektorin Heike Hastedt in Villingen anfängt.

Gerade die Vielseitigkeit dieser Stelle in Villingen habe den Ausschlag gegeben, sich als Bezirkskantor zu bewerben. "Da geht es von der Orgel ins Büro und dann zur Chorprobe", freut sich der Musiker schon auf seine neuen Aufgaben. Er studierte Schul- und Kirchenmusik sowie Chorleitung in Trossingen und Freiburg und ist seit 2010 Kantor und Organist der Kirche St. Cyriak in Sulzburg im Markgräfler Land. Zudem arbeitet er als freischaffender Chorleiter und Musiker. Als Allrounder habe ihn die umfangreiche Kirchenmusikerstelle in Villingen gereizt, die alles biete, stellt Mack fest.

Es habe einige Bewerbungen für diese Position gegeben, erklärt Martin Borchert, Vorsitzender des Freundeskreises für Kirchenmusik in Villingen und der Luitgard-Kienzle-Stiftung. Zähle die Stelle doch zu einer der attraktivsten innerhalb der evangelischen Landeskirche. Zwei Bewerber habe die Findungskommission in die engste Auswahl genommen. Und Mack überzeugte die Gemeinde, ob den Nachwuchs oder die Kantorei.

Die Kinder hätten von der Probe geschwärmt, erzählen Gerda Hildbrand von der Führungsspitze der Kantorei und Kirsten Henschen vom Vorstandsteam der Kantorei, des Freundeskreises für Kirchenmusik und der Luitgard-Kienzle-Stiftung. Und dass es der neue Kirchenmusiker auch mit dem Nachwuchs kann, das sei der Kommission besonders am Herzen gelegen, betont Borchert. Über Jahre hinweg habe die Kirchengemeinde mit Heike Hastedt die Kinder- und Jugendchöre ausgebaut, dies gelte es, weiter zu pflegen und zu fördern. Auch für Daniela Müller von der Kantorei spielt diese Arbeit eine wichtige Rolle. Es sei immer wieder toll zu erleben, wie sich die jüngsten Sänger entwickeln und viele von ihnen schließlich zur Kantorei stoßen.

Ebenso entscheidend sei es aber auch, beim Projektchor für Kontinuität zu sorgen und das hohe Niveau beizubehalten, unterstreicht Kirsten Henschen. Wirke er doch als Magnet für Sänger aus einem weiten Umkreis, selbst aus der Bodenseeregion reise der ein oder andere zu den Proben an. Dass mit Marius Mack der richtige Dirigent die Leitung übernimmt, ist sie sich sicher. Und froh sind alle, eine Lösung für einen nahtlosen Übergang gefunden zu haben: Am 1. Juni fängt Heike Hastedt als Kantorin an der Pforzheimer Stadtkirche an, und die Zeit bis September überbrückt der stellvertretende Organist Jochen Kienle.

So haben sich die drei auch abgesprochen, gemeinsam die Proben für das große Jahresprojekt zu sichern: die Aufführung von Benjamin Brittens "War Requiem" am Sonntag, 9. Oktober, im Franziskaner. Denn dass dieses Oratorium in einer Stadt wie Villingen-Schwenningen auf die Bühne kommt, sei etwas Besonderes, unterstreicht Kienle.

Auf den neuen Bezirkskantor Marius Mack wartet also eine spanndende Zeit, wenn er sich nach der Sommerpause den neuen Aufgaben widmet und mittelfristig mit seiner Frau in den Schwarzwald zieht. Dass es ihm in Villingen gefällt, hat er bereits getestet: Inkognito war er im Januar schon mal in der Stadt unterwegs, die ihm zudem durch das Studium in Trossingen noch bekannt war.