Informationsbesuch an den St. Ursula-Schulen (von links): Schulleiter Johannes Kaiser, Vizepräsidentin des Landtags Brigitte Lösch, stellvertretender Schulleiter Jürgen Brüstle, Kreisrätin Cornelia Kunkis-Becker, Landtagskandidatin Martina Braun. Foto: Grüne Foto: Schwarzwälder-Bote

Grüne Landtagsvizepräsidentin informiert sich in St. Ursula-Schulen

VS-Villingen. "Wir sind hier auf historischem Grund", gab Johannes Kaiser, Leiter der St. Ursula-Schulen in Villingen, seinen Gästen aus der Kommunal- und Landespolitik bekannt. Anlass war der Besuch der Grünen Landtagsvizepräsidentin Brigitte Lösch und der Bündnis-Grünen Landtagskandidatin für den Schwarzwald-Baar-Kreis, Martina Braun.

Begleitet wurden sie von Cornelia Kunkis-Becker, Kreis- und Stadträtin für die Grüne Partei. Kaiser und sein Stellvertreter, Jürgen Brüstle, gaben den Besuchern zunächst einen Überblick über die Historie. Hervorgegangen ist die Schule aus dem Kloster St. Ursula, das bereits im zwölften Jahrhundert gegründet wurde. Nach wechselvoller Geschichte war 1782 das Geburtsjahr der Schule.

Das Angebot des "Lehr- und Erziehungsinstituts St. Ursula" richtete sich nach den Erwartungen der Stadt Villingen, die seine Gründung gewollt hatte, und nach den Bedürfnissen der Zeit. Ziel war es, Mädchen eine umfassende Ausbildung zu ermöglichen. Die Schule wurde in der Folgezeit als Internat und Lehrinstitut für Mädchen geführt. Während der Zeit des Nationalsozialismus von 1940 bis 1945 ruhte der Schulbetrieb. Schon 1945 erhielt die Schule die Freiheit, ihre Lehrtätigkeit wieder aufzunehmen. 1986 erfuhr St. Ursula eine tief greifende Veränderung, weil in den fünften Klassen zum ersten Mal Jungen aufgenommen wurden.

Heute bestehen die Schulen aus dem Gymnasium und einem kleineren Realschulzweig. Knapp 600 Schüler beider Konfessionen aus Villingen und dem Umland besuchen die St. Ursula-Schulen. Der Lehrkörper umfasst 60 Lehrer. Schon seit 1990 ist die Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg Träger, die 13 Standorte in Baden-Württemberg umfasst. St. Ursula verfügt über einen Kinderhort und einen Dritte-Welt-Laden, der von Schülern und Eltern gut frequentiert wird, so Kaiser.

Die Grünen-Politiker zollten der pädagogischen Leistung der St. Ursula-Schulen hohe Anerkennung. Kunkis-Becker und Braun bestätigten, dass die Schulen in der Öffentlichkeit einen guten Ruf genießen. Es gebe deshalb auch eine Warteliste, ließ Kaiser wissen.

Lösch, studierte Diplom-Sozialpädagogin, fragte nach den Wünschen der Schulen an die Landespolitik. Kaiser beklagte die mangelnde Bereitschaft von Junglehrern, Stellen im ländlichen Raum zu besetzen. Deshalb sollten als Anreiz Junglehrer, die dort arbeiten wollen, stets verbeamtet werden. Er erinnerte an die Zusage der Landesregierung, dass bis spätestens 2016 80 Prozent der Kosten bezuschusst werden, die je Schüler an einer staatlichen Schule aufgewendet werden müssen. Die Privatschulen sollen weiter intensiv gefördert werden, merkte Rösch an. Die Zusage, den Deckungsgrad auf 80 Prozent zu erhöhen, werde 2016 eingelöst.