Sie können zufrieden sein: Meinrad Löffler (links) und Michael Berner. Die Dirigenten und die vereinten Orchester aus St. Georgen und Schramberg bieten ansprechende moderne Musik und Schubertsche Romantik. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Premiere eines Projekts der Jugendorchester aus Schramberg und St. Georgen im Franziskaner

Ein bisher einmaliges Projekt gelang: Das Sinfonieorchester der Musikschule Schramberg und das Jugendsinfonieorchester St. Georgen-Furtwangen vereinigten sich zu einem großen Ensemble, das ein attraktives Konzert im Franziskaner-Konzerthaus in Villingen gab.

VS-Villingen (kou). Die Idee von Michael Berner, die Kräfte zu bündeln und gemeinsam aufzutreten, kam bei seinem Kollegen Meinrad Löffler gut an. Nun können die beiden Dirigenten, die präzise Zeichengebung sehen ließen, auf eine gelungene Veranstaltung zurück blicken.

Viel Applaus

Es war eine Freude, die jungen Musiker zu erleben. Was nicht perfekt lief, war zu vernachlässigen. Insgesamt wurden erstaunliche Interpretationen geboten, die vom Publikum mit viel Applaus honoriert wurden.

Schuberts Rosamunden-Ouvertüre ist ein stehender Begriff – das Original aber ist die Einleitung zum Melodram "Die Zauberharfe". Dem Gesamtorchester gelang es, unter Leitung von Meinrad Löffler die ritterlichen, feenhaften, dämonischen und liebevollen Momente einzufangen.

Romantische Stimmung wurde auch bei Schuberts "Unvollendeter" (Leitung Michael Berner) erzeugt in einem Spannungsfeld von "wollt ich Liebe singen, ward sie mir zum Schmerz. Und wollt ich wieder Schmerz nur singen, ward er mir zur Liebe", sinnierte Schubert.

In das moderne Genre wurde nach der Pause gewechselt. Man schrieb das Jahr 1798; am 17. Mai wird das kleine Nest Daaden im Westerwald von einer Räuberbande überfallen. Den Stoff verwandelte der österreicher Blasmusikkomponist Otto M. Schwarz in ein dramatisches, sinfonisch-dreisätziges Tongemälde mit Titel "White Tower". Das gehetzte Leben der Tunichtgute im Taumel zwischen feixendem Plan, martialischem Raub, elender Flucht und erniedrigender Gefangennahme wurde greifbar plastisch gekonnt vermittelt. Wie hier sprühten die kindlichen und jugendlichen Interpreten, die teils nicht mal übers Notenpult schauen konnten, voll Energie und spielerischer Laune auch beim Webber-Arrangement (Calvin Custer) zu "The phantom of the opera".

Der Mix von der Titelmelodie bis "The music of the night" war gelungen und ließ fantastische Träume aufkeimen.

Die Filmmusik zu "Der König der Löwen" machte ihn weltweit populär: Hans Zimmer. Seine "Music from gladiator" wurde in einem Arrangement von John Wasson mitreißend wieder gegeben. Der stürmische Applaus reizte schließlich zur musikalischen Choreografie des "Lord of the dance" als Zugabe.