Julia Heinsen wurde verabschiedet. Archivfoto: Stadt VS Foto: Schwarzwälder-Bote

Sitzung: Deutliche Kritik an KGSt-Studie

In der jüngsten Sitzung des Jugendgemeinderats beschäftigte die Jugendvertreter vor allem das Gutachten der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt). Besonders zu den Themen Mobilität und Bildung nahmen die Gremiumsmitglieder deutlich Stellung.

Vilingen-Schwenningen. Vor allem bei der Mobilität gab es für die Jugendvertreter einige Punkte in der KGSt-Studie, die sie für kritikwürdig hielten.

Entgegen der Empfehlung der KGSt, sprach man sich dagegen aus, die Zahl der Parkplätze im Innenstadtbereich zu reduzieren. Eine Reduktion des Parkangebots führe nicht dazu, den ÖPNV attraktiver zu machen, sondern schädige den Einzelhandel und mache die Innenstädte unattraktiver.

Um längerfristig Menschen dazu zu bewegen auf den ÖPNV umzusteigen, müssten die Preise für Monatstickets gesenkt und Einzelfahrten teurer werden. Der ÖPNV sei unter anderem deshalb so unattraktiv, weil er in vielen Fällen deutlich teurer als der Individualverkehr sei. Dies müsse sich langfristig ändern, waren sich die Jugendgemeinderäte einig.

Grundsätzlich widersprachen die Jugendgemeinderäte damit der Ansicht der KGSt, den ÖPNV zu Lasten des Individualverkehrs zu stärken. Der ÖPNV könne nur über den Preis attraktiver werden, so die grundsätzliche Meinung der anwesenden Jugendvertreter.

Beim Thema Bildung war man sich einig, dass der Zustand der Schulen in VS im KGSt-Gutachten besser dargestellt werde, als er de facto sei. Der Jugendgemeinderat sehe hier deutlich mehr Handlungsbedarf als von der KGSt empfohlen. Grundsätzlich sei es zwar gut eine Strategie für die Zukunft zu entwickeln, das Gutachten sei aber zu unkonkret und es sei fraglich, ob der Nutzen des Gutachtens für die Stadt, die Kosten aufwiege, so war man sich einig.

Die angeführte Kritik am Gutachten der KGSt werde in einer gemeinsamen Stellungnahme zusammengefasst und in kürze veröffentlicht, beschlossen die Jugendvertreter in ihrer Sitzung am Dienstag.

Für Julia Heinsen, die dem Jugendgemeinderat mit Rat und Tat zur Seite stand, war es die letzte Sitzung. Sie wird ab April neue berufliche Wege gehen. Bislang konnte noch keine Nachfolge gefunden werden.

"Es war zwar nicht immer leicht, ich finde es aber unglaublich was wir gemeinsam geschafft haben", sagte Heinsen zum Abschied. Vorstandsmitglied Tim Schlenker dankte Heinsen für die viele Zeit, die sie in den Jugendgemeinderat und die Jugendbeteiligung investiert hat. Als keines Dankeschön für ihre Arbeit überreichten ihr die Jugendgemeinderäte einen Geschenkkorb zum Abschied.