Das Sinfonieorchester VS hat neue Formate geschaffen und will so auch ein jüngeres Publikum erschließen. Foto: Verein Foto: Schwarzwälder-Bote

Vereine: Sinfonieorchester VS will neue Zielgruppen erschließen

Villingen-Schwenningen. Bei der Jahreshauptversammlung des Vereins des Sinfonieorchesters VS haben die Mitglieder Kulturamtsleiter Andreas Dobmeier für weitere zwei Jahre als Vorsitzenden bestätigt. Als Schriftführerin wurde Birgit Labus wiedergewählt. Beate Holtzhauer, die bisher das Amt der Disponentin innehatte, wechselt auf den Posten des Notenwarts. Dieses Amt hatte seit vielen Jahren Ludwig Krümmel inne, der sich seit fast 50 Jahren in vielfältigen Positionen für das Orchester engagiert. Um weiterhin von seinem großen Sachverstand profitieren zu können, wählten die Mitglieder Ludwig Krümmel als Beisitzer. Als Disponentin ist künftig Astrid Heider tätig, die das einstimmige Votum der Mitglieder erhielt.

Schatzmeister Werner Blum berichtete von einem kleinen Defizit, mit dem das Orchester das Jahr 2016 abgeschlossen hat. Der strikte Konsolidierungskurs zeige aber Erfolg, bestätigte auch Andreas Dobmeier, der Verein sei zumindest liquide. Als große Herausforderung für die Zukunft stehe man vor der Frage, wie man neue Besucher für die Konzerte erschließen kann, da aufgrund der Altersstruktur die Zahl der Abonnenten und Mitglieder stetig zurückgeht. "Auch wird es immer schwieriger, ein jüngeres Publikum für die Konzerte zu gewinnen", sagte Dobmeier. Außer Zuschüssen seien die Einnahmen aus Eintritten aber ein wichtiger Baustein für die Finanzierung des Orchesters.

Wie der musikalische Leiter Jörg Iwer berichtete, versuche man durch besondere Konzertformen bereits, neue Zielgruppen zu erschließen. So war im März 2016 das Sitzkissen-Konzert für Kinder "Der Tag, an dem Louis gefressen wurde", ein großer Erfolg.

Im April stand mit Daniel Schulz ein erfolgreicher, junger Trompeter aus der Doppelstadt auf der Bühne. Mit dem Junikonzert "Beethoven in seiner Zeit" hat das Orchester durch Lesungen versucht, dem Publikum mehr Informationen über den Komponisten zu vermitteln, was durchaus erfolgreich gewesen sei, zeigte Iwer weiter auf. Mit dem Wandelkonzert im Sommer habe das Orchester ein Format geschaffen, in dem die Musiker sich in kleinen Ensembles präsentieren können und das bei den Leuten gut ankomme. Hervorragend laufe auch die Kooperation mit der Musikakademie und der gemeinsam getragenen Orchesterakademie, die junge Nachwuchsmusiker fördert.

Nach wie vor ein Renner sind die Neujahrskonzerte: 2016 gastierte das Orchester damit erstmals in Tuttlingen, so dass weit mehr als 3000 Menschen mit dem Sinfonieorchester Villingen-Schwenningen musikalisch ins neue Jahr gestartet sind.