Peggy Müller auf den Stufen zu ihrer neuen Wirkstätte. Foto: Streck Foto: Schwarzwälder-Bote

Peggy Müller neue Rektorin der Gartenschule / Erweiterung im Feuerwehrhaus für sie "die perfekte Lösung"

Von Sabine Streck

VS-Schwenningen. "Jeder Tag ist ein Abenteuer, das ist das Schöne", lächelt Peggy Müller. Seit diesem Schuljahr ist sie Rektorin an der Gartenschule. Die bisherige Konrektorin der Rupertsbergschule in St. Georgen hat die Nachfolge des in den Ruhestand verabschiedeten Wolfgang Zöphel angetreten.

Die 33-Jährige aus Magdeburg weiß, dass sie eine große Herausforderung und Verantwortung übernommen hat. "Eine Ganztagsschule ist noch mal eine andere Hausnummer." Schritt für Schritt verschafft sie sich einen Überblick. Wenn sie erst einmal ein Schuljahr durchgemacht habe, werde es einfacher, davon ist sie überzeugt. Seit 1. August ist sie an der Schule, ist ihrem Vorgänger dankbar, der bei der Stundenplanerstellung behilflich war. "So einen Luxus hat man nicht immer." Lob spricht sie auch ihrem Kollegium aus, denn sie weiß, dass nicht alles so gut klappen würde, stünde nicht das Team hinter ihr. Wolfgang Zöphels Fußstapfen seien "extrem groß", wenn sie es schaffe, reinzupassen, sei sie mehr als zufrieden.

Wie ihr Vorgänger auch, so ist die größte Aufgabe erst einmal der Erweiterungsbau. Sie hoffe, dass zugunsten der Schüler entschieden werde. Für Peggy Müller ist das Feuerwehrhaus "die perfekte Lösung". Das klinge doch mal irre, wenn die Kinder sagen, sie hätten in einem alten Feuerwehrgerätehaus Unterricht. "Die Herzen schlagen alle fürs Feuerwehrgerätehaus", weiß sie um die Meinung an der Gartenschule. Es wäre super, wenn endlich ein Beschluss gefasst würde, denn dann könnte mit dem Erweiterungsbau gestartet werden.

Darüber hinaus habe sie die Vision einer guten sozialen Schulkultur, dass Schüler, Lehrer und Eltern im multikulturellen Zusammenleben einen guten Austausch pflegen. Es sei schon immer ihre Sache gewesen, das Wohl des Kindes zu sehen. Dazu gehöre viel Toleranz und Akzeptanz.

Neben ihrer Schulleitertätigkeit unterrichtet Peggy Müller Kunst in den Klassen drei und vier sowie Begabtenförderung im Fach Deutsch. In der Rupertsbergschule war sie fünf Jahre lang Konrektorin und hatte auch die kommissarische Schulleitung inne.

Zur Gartenschule hatte sie schon vor zehn Jahren, als sie mit ihrem Mann von Magdeburg nach Schwenningen gezogen ist, Verbindung. Ihr erster Pilateskurs, den sie an der Volkshochschule gab, hielt sie im Gymnastikraum der Gartenschule ab. Die Leserechtschreibschwäche-Fortbildung, die sie für Lehrer gibt, hat sie vor dem Gartenschul-Kollegium gegeben. "Das war damals schon ein gutes Gefühl", erinnert sich Peggy Müller, wobei sie zu jener Zeit nicht daran gedacht hätte, dass sie sich einmal an der Gartenschule bewirbt. Heute sei das wie "ankommen" an einer großen Grundschule, vergleichbar mit Sachsen-Anhalt. Peggy Müller hat in Leipzig studiert und in Magdeburg ihr Referendariat absolviert. Mittlerweile arbeitet sie seit zehn Jahren als Lehrerin und wohnt ebenso lange in Schwenningen. Der Umzug nach Süddeutschland sei wichtig gewesen, weil von hier aus die geliebten Berge schneller zu erreichen sind. Sie ist eine leidenschaftliche Bergsteigerin. Aber nicht nur deshalb. Sie habe als Kind schon Lehrerin werden wollen. Jetzt sei sie ein glücklicher Mensch, weil sie den Beruf ausüben dürfe, den sie wollte. "Ich bin so glücklich im Beruf, da fehlt gerade nichts", schwärmt sie, nicht einmal eigene Kinder. Sie habe so viel um sich herum, das genüge.

Bei ihrem Arbeitsantritt sei sie gefragt worden, wie sie denn zur Fastnacht stehe. Peggy Müller ist da zuversichtlich. "Mit dem Dialekt wird es zwar schwierig, sonst bin ich zu jeder Schandtat bereit."