Die interkulturellen Elternmentoren diskutierten bei ihrem Treffen in der Schwenninger Garten schule über Projektideen. Foto: Stadt Foto: Schwarzwälder-Bote

Seit einem Jahr sind in der Doppelstadt interkulturelle Elternmentoren tätig

Villingen-Schwenningen. Bei einem Treffen in der Gartenschule in Schwenningen tauschten sich 19 Mentoren über ihre Arbeit aus und diskutierten weitere Möglichkeiten, die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund zu fördern.

Mit am Tisch saßen auch Elternmentoren aus dem Kreis und aus Baden-Baden, die von ihren Erfahrungen berichteten. So erfuhren die hiesigen Mentoren, dass es einen langen Atem braucht, um interkulturelle Elternmentoren an den Schulen zu etablieren. Dort gibt es das Programm bereit seit 2008, es ist aber noch längst nicht an allen Schulen aktiv. Mit im Gepäck hatte die Delegation aus Baden-Baden auch Anregungen, beispielsweise eine deutsch-türkische Lesereise in der Stadtbibliothek oder einen Dolmetscherpool, den Eltern in Anspruch nehmen können.

Dass auch Kunst und Kultur einen wertvollen Beitrag zur Integration, besonders bei Kindern und Jugendlichen, leisten können, machte Karin Pittner deutlich. Sie leitet nicht nur das Brennpunkt-Theater, sondern auch ein interkulturelles Theaterprojekt beim Diakonischen Werk. Sie warb dafür, Jugendliche ab zwölf Jahren für eine Teilnahme an ihrem Projekt PIT (Partizipation und Integration) durch Theater zu ermuntern.

Wie ehrenamtliches Engagement zwischen vielen anderen Verpflichtungen gelingen kann, erfuhren die Teilnehmer beim Vortrag von Coach Tanja Köhler. Die mit dem deutschen Trainingspreis ausgezeichnete Referentin berichtete von dem Problem vieler Mentoren, dieses Engagement "geschwind zwischen anderen Dingen im Leben erledigen zu müssen." Sie lieferte Tipps, wie der Spagat gelingen und wie man beim ständigen Rollentausch gut auf sich selbst achten kann.

Die Elternmentoren, ob mit oder ohne Migrationshintergrund, sind inzwischen fester Bestandteil der Integrationsarbeit in Villingen-Schwenningen und wichtiger Ansprechpartner in verschiedenen Grundschulen und in der Region: "Vor allem bei sprachlichen Barrieren können die Elternmentoren eine große Stütze sein, da hier Sprachen wie Polnisch, Türkisch, Italienisch oder Tamilisch vertreten sind", machte Konstanze Messner, die Integrationsbeauftragte der Stadt, deutlich.

Auch die Gartenschule profitiere von der Arbeit der Elternmentoren, hob deren Rektor Wolfgang Zöphel hervor. Mehr über die interkulturellen Elternmentoren ist bei der Filmveranstaltung "Almanya-Willkommen in Deutschland" im Kommunalen Kino guckloch zu erfahren. Dort stellt Konstanze Messner am 23. November das Integrationsprojekt vor. Eine weitere viertägige Schulung findet ab Januar statt.

Weitere Informationen: Telefon 07721/82 21 51 oder per E-Mail an Konstanze.Messner@villingen-schwenningen.de