Kriminalität: Zahlreiche Einbrüche in Villinger Geschäfte / Oftmals handelt es sich um Seriendelikte

Von Marc Eich

Vor allem die Einzelhändler in der Villinger Innenstadt scheinen im Fokus von Einbrechern zu sein. Doch auch die Autohändler im Zentralbereich haben mit organisierter Kriminalität zu kämpfen.

Villingen-Schwenningen. Sie verschaffen sich oftmals mit brachialer Gewalt Eintritt in die Ladengeschäfte, erbeuten nicht selten wenig Zählbares aber hinterlassen oft einen hohen Sachschaden: Einbrecher machen der Polizei immer wieder zu schaffen. Das zeigt nicht nur die bereits veröffentlichte Auswertung der Polizeimeldungen für Schwenningen, sondern auch der Blick nach Villingen.

Die Berichte der Polizei zu den Delikten in der Zähringerstadt zwischen März 2015 und März 2016 machten deutlich: Insbesondere Einzelhändler und Büros sind beliebte Ziele der Einbrecher. Von 86 ausgeführten beziehungsweise versuchten Einbrüchen in diesem Zeitraum können allein 39 Fälle dieser Kategorie zugeordnet werden.

Besondere Gefahrenlage

Und noch eines zeichnet sich ab: Die Innenstadt scheint im besonderen Fokus zu stehen. So gab es während dieses Zeitraums allein in der Rietstraße vier, in der Niederen Straße zwei, in der Oberen Straße vier, in der Gerberstraße zwei, in der Paradiesgasse sowie am Münsterplatz jeweils einen Fall.

"Dabei herrscht hier die Gefahrenlage, schnell entdeckt zu werden", spricht Popp die besondere Situation in der Innenstadt an. Dies zeigt beispielsweise der versuchte Einbruch in einen Telefonshop in der Oberen Straße im Juni, bei dem die Polizei zwei der Täter dank eines aufmerksamen Zeugen festnehmen konnte.

Häufiger mit Einbrüchen und Diebstählen haben es aber ebenso Autohändler in den Gebieten "Auf Herdenen" sowie "Neuer Markt" im Zentralbereich der Doppelstadt zu tun. In vier Fällen wurde während des ausgewerteten Zeitraums bei den dortigen Händlern eingebrochen. Hinzu kommen in drei Fällen neunzehn aufgebrochene Fahrzeuge, die statistisch jedoch nicht zu den Einbruchsdelikten zählen.

Organisierte Banden

Allein im Dezember letzten Jahres wurden in einer Nacht sechs hochwertige Fahrzeuge aufgebrochen – die Täter hatten es insbesondere auf Airbags, Lenkräder und Navigations- sowie Audiogeräte abgesehen. Der Sachschaden in diesem Fall: 60 000 Euro. Dreizehn weitere Aufbrüche gab es innerhalb von zwei Tagen im Juli. Hinzu kommen vier Fälle von Reifendiebstahl.

Hier liegt laut Polizei der Verdacht nahe, das zum Teil Mitglieder organisierter überregionaler Tätergruppen am Werk sind. Auch bei Einbrüchen in Wohnhäuser und Firmengebäude würde es sich laut Angaben des Polizeisprechers in der Regel um Seriendelikte handeln, für die wenige Täter verantwortlich sind. "Es gibt bei den Einbruchsfällen oftmals Schübe", so Polizeisprecher Dieter Popp.

Oft gleiches Vorgehen

Mit Blick auf Einbrüche in Wohnungen oder Keller, bei denen es abgesehen von drei Einbrüchen in der Hornbergerstraße keine Schwerpunkte gibt, würden die Täter häufig nach einem bestimmten Schema handeln. "Hier wird oft versucht über die Tiefgaragen in die Kellerräume vorzudringen", erklärt Popp.

Was die Gaststätten sowie Vereinsheime und Jugendtreffs betrifft, gibt es laut Polizei eine Steigerung der Delikte in diesem Jahr. Die Fallzahlen für Einbrüche in Gaststätten lagen im Jahr 2014 noch bei acht Fällen, aber allein im Beobachtungszeitraum wurden fünfzehn Einbrüche registriert. Die konkreten Zahlen werden erst im April im Kriminalitätsbericht vorgestellt.

Aufklärung gestiegen

Was die allgemeinen Zahlen zu den Einbrüchen im Stadtbezirk Villingen betrifft, so sei die Tendenz für 2015 gleichbleibend – wobei es von 2013 (97 Fälle) zu 2014 (138) eine deutliche Steigerung gab. Eventuell auch aufgrund der "überregional verlaufenden Verkehrswege", die laut Polizei begünstigend wirken können.

Und wie sieht es mit der Aufklärung aus? Hierzu nennt die Polizei keine genauen Zahlen, auf die Gesamtstadt bezogen hätte die Aufklärungsquote je nach Deliktsgruppe, wie Einbruch in Gaststätten, Büroräume und Wohnungen, tendenziell gesteigert werden können. Eine Aussage, die für die Zukunft Hoffnung macht.