Dietlinde Scott, Marion Büch, Wiebke Vossen und Barbara Uth (von links) laden am 31. Oktober, dem Reformationsfeiertag, zu "Denk!Mal – das etwas andere Luthertheater" in die Johanneskirche ein. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Reformationstag: "Denk!Mal – das etwas andere Luthertheater" wird am 31. Oktober aufgeführt

"Das wird ganz anders, als man Kirche kennt". Dietlinde Scott ist die Vorfreude auf Dienstag, 31. Oktober, anzumerken. Ab 19 Uhr wird in der Johanneskirche anlässlich des Reformations-Feiertages "Denk!Mal – das etwas andere Luthertheater" aufgeführt.

VS-Villingen. Zusammen mit Marion Büch, Barbara Uth, Wiebke Vossen und Sarah Beil-Wiesbeck besuchte Dietlinde Scott ein Seminar für Performance, Ausdruck und Stimme in Bad Herrenalb. Daraus entwickelte sich ungeplant die Idee eines Beitrages zum Jubiläumsjahr der Reformation.

Vor 500 Jahren nagelte der Augustinermönch Martin Luther seine reformatorischen Thesen darüber, wie Kirche funktionieren sollte, an das Hauptportal der Schlosskirche zu Wittenberg. In der Theater- und Tanzpädagogin Padmini G. Baun fand man eine professionelle Regisseurin.

In einer Kirche Theater zu spielen, das habe Tradition, sei aber etwas in Vergessenheit geraten, weiß Marion Büch. Grund genug für die Frauen mit unterschiedlichen Theatererfahrungen, sich zum gegebenen Anlass auf die Bühne zu stellen. Und das tun sie nicht alleine.

Auch frecher Abend

Für einen "frechen, direkten, aber auch unterhaltsamen und lustigen Abend" haben sie sich "special guests" an die Seite geholt. Das Quartett "Die mit der Leiter", Alexander Brüderle, Andreas Meßmer, Klaus Richter und Anselm Säger, bestens bekannt aus der Villinger Kneipenfasnet, werden einen gewohnt humorvollen Beitrag zu Luther und dem Begriff der Freiheit leisten. Mit dabei ist auch das Futa-Ensemble, eine Gruppe von Vokalartisten aus einem Freiburger Studentenchor und Sängern aus der Villinger Chorszene.

Ganz im Sinne von Luthers Tischgesprächen gibt es eine Pause mit kleinem Imbiss, bei dem man sich das soeben Gesehene interpretieren lassen und darüber diskutieren kann. "Das wird kein ernster Abend", versichert Dietlinde Scott und verrät, dass "Marion mit dem Fahrrad einfahren" und Luther-Bier ausgeschenkt wird.

Fast ein Jahr lang hat das Theater-Quintett Form und Inhalt seiner Performance entwickelt und dabei alle Vor- und Nachteile einer Gruppendynamik erlebt. "Wir waren sogar schon so weit aufzuhören", gibt Barbara Uth, die schon Theater-AGs leitete, zu.

Die Lutherrose, das Symbol der evangelisch-lutherischen Kirche, eine weiße Rosenblüte auf blauem Grund, in der Mitte ein rotes Herz mit einem schwarzen Kreuz, erfährt durch die Theatergruppe der Johannesgemeinde eine zeitgenössische Interpretation. Auf verständliche Weise – dafür garantiert Wiebke Vossen, die von ihren Mitspielerinnen gern als die "Quoten-Atheistin" geneckt wird und sich erst einmal den Hintergrund des Stückes erklären lassen musste.

Ob die Theatervorstellung in der Johanneskirche eine Einmaligkeit bleiben wird, darüber ist sich die Gruppe uneins. Von "das machen wir nicht nochmal" bis "Ideen gibt’s aber noch" reichen die Meinungen. Dietlinde Scott lässt dazu den Hinweis im Raum stehen: "2018 ist das Guttenberg-Jahr".

"Denk!Mal – das etwas andere Luthertheater" wird am Dienstag, 31. Oktober, um 19 Uhr in der Johanneskirche in der Gerberstraße in Villingen aufgeführt. Einlass ist ab 18.30 Uhr, der Eintritt ist frei, Spenden sind indes willkommen. Zum Team der Helfer, Moderatoren und Vorleser gehören Susanne Schelle, Oliver und Tassilo Uth, Karin Riedel, Steffen und Anka-Diana Fabig, Robert Brucker und Margret Kugler-Paschke.