Beate Behrens (Wirtschaftsförderin, von links), Oberbürgermeister Rupert Kubon, die IMS Gear-Vorstände Dieter Lebzelter, Wolfgang Weber und Bernd Schilling sowie Bürgermeister Detlev Bührer freuen sich über die Ansiedlung des Automobilzulieferers im Oberzentrum. Foto: Eich

Unternehmen verlagert Teil der Produktion von Donaueschingen in Doppelstadt. Werk soll bis Ende des Jahres bezugsfertig sein.

Villingen-Schwenningen - Es ist in der Geschichte der Stadt die größte Neuinvestition eines industriellen Gewerbebetriebes: IMS Gear investiert in der Salzgrube einen zweistelligen Millionenbetrag. Der Neubau soll noch dieses Jahr stehen.

Er hatte es schon bei der Neujahrsrede angekündigt, nun ließ OB Rupert Kubon freudestrahlend die Katze aus dem Sack: Über die Hälfte der städtischen Flächen des ersten Abschnittes des Industrie- und Gewerbegebietes Salzgrube werden auf einem Schlag veräußert. Denn der namhafte Automobilzulieferer IMS Gear möchte im Areal zwischen Villingen und Schwenningen eine neue, 15 .000 Quadratmeter große Produktionsstätte errichten. Diese wird auf einem rund 37.000 Quadratmeter großen Areal gebaut. Mittelfristig plant das Unternehmen sogar eine Erweiterung auf einer Fläche von insgesamt 82 .000 Quadratmetern, um ein zweites, gleichgroßes Werk, bauen zu können.

Der Hintergrund: Bei IMS Gear sieht man weiteres Wachstum. Vorstand Dieter Lebzelter, zuständig bei IMS Gear für Finanzen und IT, erklärte bei einer Pressekonferenz, dass man am Donaueschinger Standort in der Heinrich-Hertz-Straße den Bereich Innovation und Entwicklung ausbauen möchte. "Der dort integrierte Produktionsbereich soll daher ausgegliedert werden." Vom Umzug ins Oberzentrum betroffen sind rund 200 Mitarbeiter, die insbesondere Kunststoffspritzguss-Komponenten für Fensterhebermotoren und Sitzantriebe fertigen.

Ursprünglich hatte die Firma für die Erweiterung – da in Donaueschingen keine geeigneten Flächen zur Verfügung stehen – auch Trossingen und Immendingen im Blick. Die schnelle Verfügbarkeit, die "hervorragende Infrastruktur" und die "ausgezeichnete Unterstützung der Stadt" haben laut Vorstand Lebzelter den Ausschlag gegeben, dass man sich für den "attraktiven Standort" entschieden hat. Das läge auch daran, dass man den Mitarbeitern keine langen Anfahrtswege zumuten möchte und der Donaueschinger Standort gut zu erreichen sei – eine Verlagerung ins Ausland sei nicht geplant gewesen. Zumal in der Salzgrube Flächen für einen weiteren Expansionsschritt in fünf Jahren zur Verfügung stehen würden.

Die Stadt und das Unternehmen visieren dabei einen straffen Zeitplan an. Bereits im April will IMS Gear den Spatenstich vollziehen. Laut Bürgermeister Detlev Bührer müsse davor der bestehende Bebauungsplan erweitert und der Bebauungsplan des zweiten Abschnittes der Salzgrube angepasst werden. Geplant ist, dass sich der Gemeinderat im Februar mit der Thematik befasst, damit die Baugenehmigung bald vorliegt. Laut dem Automobilzulieferer soll das Werk mit einer Produktionsfläche von 12.000 Quadratmetern bereits zum Jahresende 2017 bezugsfertig sein – im Frühjahr 2018 steht der Produktionsbeginn an.

Seitens der Stadt zeigt man sich über die Neuansiedlung natürlich hocherfreut. "Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass es für VS gute Perspektiven gibt", äußert sich Oberbürgermeister Rupert Kubon zufrieden über die "langfristig strategische Wirtschaftsförderung." Er ist glücklich darüber, dass die Beteiligten alle an einem Strang gezogen hätten und das Projekt "im letzten halben Jahr intensiv und professionell vorbereitet" wurde.

Info IMS Gear

Der Zahnrad- und Getriebespezialist beschäftigt weltweit rund 3000 Mitarbeiter, 1950 davon an seinen deutschen Standorten in Donaueschingen, Eisenbach und Trossingen. International ist das Unternehmen mit Produktionsstandorten in Gainesville und Virginia Beach (USA), Querétaro (Mexiko) und Taicang (China) vertreten.