Auf dem Streckenabschnitt, der parallel zum Warenbach verläuft, ist der größte Teil der Magdalenenberg-Runde bereits erfolgreich geschafft. Noch einmal um die Kurve herum, und der Ausgangspunkt ist wieder erreicht. Foto: Strecks Foto: Schwarzwälder-Bote

Schöne Joggingstrecken der Doppelstadt, Teil fünf: rund um den Magdalenenberg / Geschichte und Natur genießen

Von Mareike Bloss

VS-Villingen. Laufen in lockerer Atmosphäre, ohne Wettkampfcharakter, oder: Nach dem NeckarMan ist vor dem Stadtlauf. Für alle Hobbyläufer, die nicht gänzlich untrainiert an den Start gehen möchten, stellen wir die schönsten Lauftstrecken vor. Teil fünf: rund um den Villinger Magdalenenberg.

Raus aus dem Alltag, rein ins Grüne, so lautet das Motto – hier, am Ende der Südstadt, wo Urbanität und Natur liebevoll ineinander übergehen, wo der Jogger, Fahrradfahrer oder Spaziergänger die stressige Stadt hinter sich lassen kann, ohne sie aus den Augen zu verlieren. Denn: Nach einigen anstrengenden Höhenmetern, die – so sei vorab gewarnt – auf der wunderschönen, knapp sieben Kilometer langen Strecke zurückgelegt werden müssen, wird jeder Sportler mit einem grandiosen Ausblick über die Dächer Villingens belohnt.

Geparkt werden kann an der St. Konrads-Kirche, ehe die Runde an den Schrebergärten am Warenbach startet und gleich einmal in die Vollen geht. Doch von den ersten 200 Meter, die, vorbei am idyllisch gelegenen Hof bei der Schleifekapelle, den Viehofweg hoch ansteigen, darf sich der Läufer nicht abschrecken lassen. Schnell geht es dann wieder geradeaus weiter, bevor die Strecke in das Sandwegle mündet und wiederum ansteigt.

In etwas langsamerem Tempo kann der Abschnitt aber problemlos bezwungen werden, zumal die grasenden Schafe auf der rechten, die dösenden Kühe auf der linken Seite die Laufszenerie versüßen. Aber Achtung: Nicht, dass die tierischen Schaulustigen noch zum Verweilen animieren!

Weiter oben, auf der linken Seite, wird der Läufer – zumindest, wenn er ein Villingen-Liebhaber ist – dann aber doch gezwungen, einen kurzen Zwischenstopp einzulegen: Denn dort ruht die sogenannte "Polen-Eiche" mit Sühnekreuz, die ein Mahnmal aus dem Dritten Reich.

Aufgefrischt mit ein paar neuen Historien-Kenntnissen lassen sich die letzten Höhenmeter im Nu meistern. Die Sportanlage Pfaffenweiler ist erreicht und wird passiert, ehe der Läufer die Strapazen der vergangenen Minuten komplett hinter sich lassen und den geradeverlaufenden Höhenweg auf dem Magdalenenberg genießen kann.

Doch mit einem Problem wird er garantiert konfrontiert – sich zu entscheiden, wo er hinschauen soll. Links unten: die Villinger Südstadt, dahinter die malerischen Dächer und historischen Türmchen der Altstadt. Geradeaus: das Wahrzeichen, die Magdalenenberg-Eiche mit sattgrünem Nadelwald im Hintergrund. Rechts in der Ferne: die sanften Hügel der Schwäbischen Alb. Und auch der unendlich erscheinende Schwarzwald verleitet immer wieder zu einem rückwärts gerichteten Blick, meint man doch sogar, den Gipfel des Feldbergs erspähen zu können.

Durch die Natur-Reizüberflutung ist der Weg zur bekannten Eiche schnell gemacht. Hier wartet wiederum ein historisches Highlight: das keltische Fürstengrab auf dem Keltenpfad. Und auch, wenn das herrliche Panorama dann Stück für Stück verschwindet, kann sich der Läufer auf den kommenden Abschnitt freuen, der, vorbei an der Hundeschule, nun stetig bergab führt.

Unten angekommen führen die letzten 300 Meter parallel zum Warenbach zum Ausgangspunkt zurück und schließen die sportliche Runde, die im gemütlichen Tempo zwischen 35 und 45 Minuten zurückgelegt werden kann – je nach dem, inwieweit man sich von Villinger Geschichte und Natur in den Bann ziehen lässt.