Dieter Teufel Foto: IHK Foto: Schwarzwälder-Bote

Präsident Dieter Teufel prognostiziert erfreuliche Entwicklung / Nur bei Kreditgewerbe Abschwächung

Von Felicitas Schück

Schwarzwald-Baar-Kreis. Die Anzeichen für einen wirtschaftlichen Aufschwung in Deutschland mehren sich. Zum fünften Mal in Folge ist der Ifo-Index, ein Indikator für die konjunkturelle Entwicklung, gestiegen. Welche Prognose gibt die Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg für die Region?

"Unsere regionalen Unternehmen sind zuversichtlich in das neue Jahr gestartet", erklärte Dieter Teufel, Präsident der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg auf Anfrage zur aktuellen wirtschaftlichen Situation: "Und ich glaube, wir können weiterhin optimistisch in die Zukunft schauen.

Nach unserer letzten IHK-Konjunkturumfrage zum Jahresbeginn haben sich 90 Prozent der befragten regionalen Unternehmen mit ihrer derzeitigen Geschäftslage zufrieden gezeigt. Das ist ein einmalig hoher Wert. Nur ein Zehntel geht von einer Verschlechterung der Geschäftsentwicklung aus."

Drei Faktoren begünstigten, so Teufel, diese erfreuliche Entwicklung, nämlich der niedrige Ölpreis, der schwache Euro und die niedrigen Zinsen. "Während die regionale Industrie weiter auf den Export setzt, erhofft sich der Handel auch in Zukunft weitere Impulse aus der Konsumfreude der Verbraucher", so Teufel. Auch die Dienstleister und das Hotel- und Gaststättengewerbe erwarteten künftig stabile Geschäfte. "Lediglich das Kreditgewerbe geht davon aus, dass sich die gegenwärtige konjunkturelle Dynamik in den kommenden Monaten eher abschwächen wird", so der IHK-Präsident. Und er fordert: "Trotz guter Lage müssen wir aber auf politischer Seite zu einem Belastungsstopp kommen. Wir waren in den bisherigen Jahren der Großen Koalition im Wesentlichen damit beschäftigt, wie wir Geld ausgeben, aber nicht, wie wir unseren Wohlstand und die Arbeitsplätze in Deutschland sichern"

Als Beispiel nennt er den Mindestlohn: "Durch die Einführung des Mindestlohnes und den damit verbundenen Dokumentationspflichten geht ein massiver Bürokratieaufbau einher." Auch die Rente mit 63 und die Neuordnung der Erbschaft- und Schenkungsteuer beinhalten aus Sicht von Dieter Teufel "finanziellen Sprengstoff, bei dem wir nicht wissen, mit welcher Wucht er Unternehmen aus der Region treffen wird." Außerdem werde der Fachkräftemangel viele Unternehmen in ihrer Entwicklung bremsen, meint der Steuerberater aus Tuttlingen. "Wir müssen deshalb noch mehr darauf achten, Arbeitsmarktpotenziale von Jugendlichen, Frauen, Älteren und Geringqualifizierten besser zu erschließen und gleichzeitig Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen".