Reiner Neumeister, erster Bevollmächtigter der IG Metall, Verwaltung Villingen-Schwenningen, blickte bei der Delegiertenversammlung auf ein erfolgreiches Jahr zurück.Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Bereits Auszubildende zieht es zur Gewerkschaft / Weitere Betriebsratsgremien gebildet

Schwarzwald-Baar-Kreis (bn). Auf ein erfolgreiches Jahr blickten die Delegierten der IG-Metall-Verwaltungsstelle Villingen-Schwenningen bei ihrer letzten Versammlung des Jahres zurück. Besonders die Mitgliederentwicklung verlief positiv. 5066 Mitglieder allein in den Betrieben machen deutlich, dass die Jahre des Mitgliederschwundes überwunden seien. Bis zum Jahresende rechnet der zweite Bevollmächtige, Michael Ruhkopf, die 5100-Marke erreicht zu haben. Besonders erfreulich: Darunter sind 303 Auszubildende und in Summe 751 junge Menschen.

Viele Mitglieder habe man bei der Firma Koepfer in Furtwangen gewonnen, weil die Belegschaft dort "endlich einen Tarifvertrag haben will". Gute Arbeit bescheinigte Ruhkopf sich und seiner Gewerkschaft beim neuen Standort- und Betriebssicherungsvertrag mit Continental Automotives in Villingen und versprach, auch bei der anstehenden Vertragsneufassung bei Mahle in Rottweil sowie nach der Betriebsübernahme des Blumberger Automobilzulieferers TRW durch Federal Mogul für die Arbeitnehmerinteressen einzustehen. "Wenn uns gelingt, was wir uns vornehmen, dann haben wir in den nächsten vier bis fünf Jahren in diesen Unternehmen Arbeitsplatzsicherheit", schloss Ruhkopf.

Der erste Bevollmächtigte Reiner Neumeister stellte das Plus von sechs neuen Betriebsratsgremien und 58 zusätzlichen Betriebsräten in der Region als "richtig guten Erfolg" dar. Im nächsten Sommer könne man zudem nach Jahren des Ringens auf Landesebene das neue Bildungszeitgesetz begrüßen. Neumeister warnte angesichts der bundesweiten Diskussionen um den Lokführerstreik vor einem Eingriff in das "verfassungsmäßig garantierte" Streikrecht.

Angesichts schlechter Wahlbeteiligungen im Allgemeinen und bei Sozialwahlen im Besonderen wurde der "Verein für Versicherte, Rentnerinnen und Rentner der Gesundheitskassen" gegründet, um bei den nächsten Wahlen 2017 in der Lage zu sein, keine Friedenswahl mehr zuzulassen, die "dubiosen Interessenvertretungen" den Weg zu Einfluss ebnen würden, sagte Neumeister.

"Stell dir vor, es ist Tarifrunde, und keiner kriegt was mit." Ortsvorstand Ralf Kleiser rüttelte die Delegierten bei der letzten Versammlung des Jahres schon einmal auf: Die am 14. Januar beginnenden Tarifverhandlungen seien nämlich offensichtlich noch nicht in den Köpfen angekommen.