Die Akteure der Klang- und Sprachdarbietung bei der Ausstellungseröffnung "Museum wurde es schon immer genannt": Karolin Bräg (von links), Christel Lang, Barbara Leiber, Erich Loks, Pirmin Hofmann und Jörg Seidel. Foto: Horst Fischer Foto: Schwarzwälder-Bote

Musuem: Karolin Bräg veranschaulicht Rolle des Gebäudes

Donaueschingen. Eigentlich ein genialer Einfall der Künstlerin Karolin Bräg, die mit ihrer eigenwilligen Ausstellung "Museum wurde es immer schon genannt" den Donaueschingern deutlich machte, wie sehr das Museum – heute "Museum Art Plus", für die Donaueschinger Gesellschaft, quer durch alle Schichten, zu einem Identifikationsort der bürgerlichen Gesellschaft geworden ist. So interessierten sich auch über 100 Besucher für die neue Ausstellung "Museum wurde es schon immer genannt".

Karolin Bräg reflektiert, wie es Simone Jung bei der Ausstellungseröffnung ausführte, in vielen Textspuren, gewonnen aus Gesprächen und Unterhaltungen mit 49 Bürgern jeglichen Alters, die Geschichte des Museumsgebäudes, erbaut 1841, mit den verschiedensten, auch gegensätzlichen Bestimmungen. Mal war es der gesellschaftlich-kulturelle-literarische Treffpunkt der Donaueschinger, aber auch Kurbetrieb oder Lazarett, mal Konzertraum der Musikfreunde nach dem Krieg und in den 80er-Jahren mal Ballsaal und Kino.

Mit diesen Mosaiksteinen, alles Dokumente der individuellen Erfahrungen und Erlebnisse mit dem Museum, die auf den Wänden im 2-Raum des Museums anspruchsvoll und fantasievoll angebracht sind, werden zum einen die individuellen Menschenbilder sichtbar, aber der Betrachter wird auch mit seinen eigenen Gedanken und Empfindungen Teil der Ausstellung. Ein anderes Element ist ebenfalls wichtig: Die Geschichten, die in den einzelnen Textspuren aufleuchten, können gleichzeitig gespiegelt und der Wandel in dem immer wiederkehrenden Perspektivenwechsel erlebbar gemacht werden.

Was der Begriff Art Plus ausmacht, die Vermischung der Künste – Kunst, Musik, Sprache – wird dann vollends sicht-, hör- und erlebbar in der Sprach- und Klangperformance, die Elisabeth Gutjahr, Leiterin der Musikhochschule Trossingen, mit Christel Lang, Barbara Leiber, Erich Loks und Jörg Seidel sowie Pirmin Hoffmann mit seinen vielfältigen Klangwerkzeugen wie Violine auf Styropor, Drums, Glocken und Bürsten sich ausgedacht und nach einer intensiven, aber auch heiteren Vorbereitung realisiert hat. Begeisterung zeigten die Besucher der Eröffnung.