Die Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut war gestern zu Besuch bei der Hahn-Schickard-Gesellschaft und brachte Roland Zengerle rund 9,5 Millionen Euro an Zuschussgeldern vom Ministerium mit. Foto: Strohmeier Foto: Schwarzwälder-Bote

Forschung: Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut zu Besuch bei der Hahn-Schickard-Gesellschaft

"Das Geld ist gut investiert in die Zukunft unseres Landes." Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut besuchte am Donnerstag die Hahn-Schickhard-Gesellschaft und hatte zwei Schecks im Gesamtwert von rund 9,5 Millionen Euro dabei.

Schwarzwald-Baar-Kreis. Roland Zengerle gab der Ministerin und den Gästen aus der Kommunalpolitik Einblick in die Arbeit der Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung (HSG). Das Unternehmen hat drei Standorte, Stuttgart, Freiburg und Villingen-Schwenningen. Man versteht sich als Zukunftsgestalter und Problemlöser und erzielte 2016 rund 18,6 Millionen Euro Ertrag, so Zengerle. Etwa ein Drittel davon kamen durch Aufträge aus dem Ausland. Für dieses Jahr sind 22,8 Millionen Euro angepeilt, davon 5,8 Millionen Erlös aus der Industrie und 11,4 Millionen Euro über öffentliche Zuschüsse – hier zählt auch das Geld des Ministerium dazu.

Zengerle in seinem Referat: "Wir benötigen mehr Gründer mit neuen Ideen." Diese können unterstützt werden. Er führte hier das Unternehmen Verapido von Markus Clemenz an, eine Ausgründung aus der Hahn-Schickhard-Gesellschaft. Man konzentriert sich auf das Thema Industrie 4.0 und die damit verbundenen Techniken, die notwendig sind, vor allem auch für mittelständische Unternehmen. Hier nannte Zengerle das Stichwort Cyber-Physikalische-Systeme (CPS), vereinfacht gesagt, die Vernetzung der Maschinen.

In diesem Jahr will man auch einen Anbau quer an der Südseite der bestehenden Gebäude vornehmen. Etwa 60 Prozent des Ministeriumsgeldes wird hier hineinfließen.

Die Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut, selbst Gesellschafterin des Unternehmens Bizerba in Balingen, zeigte sich beeindruckt über den Beitrag, der für die Wirtschaft geleistet wird und der Qualität. Sie sieht die Hahn-Schickard-Gesellschaft als ideale Schnittstelle zwischen Forschung und Wirtschaft in der Region, man nehme somit eine wichtige Aufgabe wahr.

Sie ging darauf ein, wie beeindruckt sie vor einem Jahr war, als sie ihr Amt antrat von der dezentralen Forschungsarbeit, deren Grundstein der ehemalige Ministerpräsident Lothar Späth legte, das gäbe es so in keinem anderen Bundesland. Zusätzlich sieht sie die baden-württembergischen Unternehmen als Technologieführer im Maschinenbau, was unbedingt beibehalten werden müsse.

Die Ministerin hatte zwei größere Schecks mit im Gepäck. Die Summe teilt sich auf in die jährliche Grundförderung in Höhe von rund 6,6 Millionen Euro sowie die Förderung eines neuen Verbundforschungsprojekts der HSG mit weiteren Partnern der Innovationsallianz Baden-Württemberg in Höhe von 2,9 Millionen Euro.

Hoffmeister-Kraut sieht Baden-Württemberg als herausragenden Forschungsstandort. In keiner anderen Region Europas sei deshalb der Anteil der Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen am Bruttoinlandsprodukt so hoch wie hier. "Unser Ziel ist es, den Technologietransfer zwischen Forschung und Wirtschaft und insbesondere kleinen Unternehmen auszubauen", ließ die Ministerin in einer Mitteilung wissen. In vielen Branchen und speziell in Zukunftsfeldern wie Industrie 4.0, nachhaltiger Mobilität, Umwelttechnologien, erneuerbaren Energien und Ressourceneffizienzen sowie Gesundheit und Pflege würden Produkte benötigt, die besonders material- und umweltschonend sind. "Die Mikrosystemtechnik, die bei Hahn-Schickard erforscht wird, eröffnet neue Möglichkeiten für nachhaltige Produkte."