Die Sportanlage auf dem Hubenloch in Villingen soll geschlossen werden. Foto: Marc Eich

Helles Entsetzen im Verwaltungsausschuss über Schließungsplan. Stadträte sind zum Teil empört über Vorschlag.

Villingen-Schwenningen - Für helles Entsetzen sorgte am Mittwoch im Verwaltungs- und Kulturausschuss der Vorschlag aus dem Bericht zur Sportentwicklung, den Hubenlochsportplatz zu schließen.

Das Hubenloch aufzugeben und dafür den Sportplatz auf dem Friedengrund auszubauen, sei eine "absolut nicht durchführbare Sache" schimpfte CDU-Stadträtin Renate Breuning. "Wir brauchen das Hubenloch, weil alle Schüler aus der Innenstadt zu Fuß dahin laufen." Sie ging davon aus, dass sich die betreffenden Schulen noch bei der Stadt melden werden.

Einerseits sei es gut, dass sich ein Arbeitskreis zusammengefunden habe, um den Bericht zur Sportentwicklung zu erarbeiten. Jetzt sei die "schreckliche Wahrheit" bekannt, was es kostet. Um alle städtischen Sportflächen und Sporthallen auf Vordermann zu bringen, ist ein Finanzbedarf von 28,5 Millionen Euro beziffert. Andererseits sei es unmöglich gewesen, dass kein Vertreter aus den Schulen im Arbeitskreis dabei gewesen sei, so Breuning weiter. Schließlich sei es eine Pflichtaufgabe der Kommune, Schulen Sportflächen zur Verfügung zu stellen.

Bertold Ummenhofer (Freie Wähler) lobte den Bericht als verständlich und nachvollziehbar. Dass er "mehr als dringlich" war, zeigten die hohen Kosten. Silvia Wölfle (SPD) sieht den Sportplatz auf dem Hubenloch in Villingen als zentral an, um Sport zu treiben. Er dürfe auf keinen Fall geschlossen werden. Sie forderte eine Prioritätenliste, wo Sanierungen gemacht werden müssten. Auch kleinere Reparaturen sollten so schnell wie möglich erledigt werden.

Joachim von Mirbach (Bündnisgrüne), der Mitglied des Arbeitskreises war, gestand ein, dass es ein Fehler gewesen sei, keinen Schulvertreter dabei gehabt zu haben. Für ihn komme es auch nicht in Frage, das Hubenloch zu schließen. Antonio Piovano (CDU), der ebenfalls im Arbeitskreis war, zeigte sich sogar entsetzt über die Kritik, die im Ausschuss an dem Bericht geübt wurde. Die Räte sollten sich stattdessen lieber des Themas annehmen und Stück für Stück die Probleme abarbeiten. "Jetzt haben wir ein Konzept, jetzt können wir überlegen, was wir tun können." Es sollte nicht schon wieder geschimpft und eine Grundsatzdiskussion begonnen werden. Ulrike Heggen (Freie Wähler) forderte eine strukturelle Überlegung, was die Stadt fördern könne.

Oberbürgermeister Rupert Kubon erklärte, wie mit dem Bericht umgegangen werden solle. Er sei zuerst einmal eine Informationsquelle, so wie der Schulentwicklungsplan auch. In der noch in diesem Jahr anstehenden Klausurtagung des Gemeinderates sei der erste Schritt, den Bestand herauszuarbeiten, den die Stadt im Bereich Sportstätten habe, um dann die Stärken weiter zu entwickeln.

Der freie Statistiker Tilmann Häusser sprach bei der Vorstellung des Berichts davon, den er zusammen mit dem Sportverband, den städtischen Vereinen und den städtischen Dienststellen erarbeitet hat, von Innovationen, die erforderlich seien. Auch müsse der Sportverband künftig eine wichtigere Rolle spielen.