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Investoren interessieren sich wohl für Tonhallen-Areal / Gelände ist noch für Land reserviert

Vor bald 20 Jahren wurde die altehrwürdige Tonhalle in Villingen abgerissen – seit dem liegt das Gelände brach. Nun werden wohl wieder Überlegungen aktuell, dort ein Hotel zu bauen. Allerdings hat auch das Land noch ein Augenmerk auf das Filetstück.

Villingen-Schwenningen. Es ist wieder mal ruhig geworden um das Areal in 1A-Lage zwischen Brigach und Innenstadt. Nach dem geplatzten Strabag-Deal aus dem Jahr 2013 – damals war ein Komplex mit verschiedenen Händlern, Platz für Wohnungen, Büros, Dienstleistungen und Gastronomie sowie ein Hotel geplant – hatten sich ernsthafte Investoren bislang offenbar rar gemacht.

Dies soll sich nun aber wohl geändert haben. Informationen unserer Zeitung zufolge sind seitens der Stadt erst vor wenigen Wochen Gespräche mit Projektentwicklern geführt worden. Ihr Plan: Auf dem Areal der alten Tonhalle ein Hotel realisieren. Ins Spiel gebracht werden soll dabei zusätzlich auch eine Hotelkette, die sich bereits vor Jahren für eine Ansiedlung interessiert hatte.

Die Realisierung einer Herberge wäre dabei auch im Sinne des städtischen Konzepts. Denn die Plänen der Stadt sehen hier einer Mehrfachnutzung mit Hotel, Handel und Dienstleistung vor.

Konkret können die Pläne allerdings doch nicht werden – denn die Fläche ist bislang noch für das Land reserviert. Der Grund: Das Amtsgericht sucht weiterhin ein Gelände, um mit einem Erweiterungs- oder Neubau dem Platzmangel Herr zu werden und das Amtsgericht größtenteils zu zentralisieren.

Frist bis Ende des Jahres

Unklar ist dabei, ob eine Erweiterung direkt am bisherigen Standort in der Niederen Straße umgesetzt werden kann oder das Land ein komplett neues Verwaltungszentrum baut. "Es gibt keinerlei Entscheidungen, wir halten uns noch alle Optionen offen – auch einen Neubau auf dem ehemaligen Tonhallenareal", berichtet Thomas Steier, Leiter des Amtes für Vermögen und Bau Baden-Württemberg in Konstanz. Die Entscheidung zieht sich offenbar auch deshalb hin, weil man seitens des Amtsgerichtes nicht mehr den Leidensdruck spürt wie noch vor einem Jahr. Denn als Interimslösung wurde in den vergangenen Monaten das ehemalige Gesundheitsamt in der Schwenninger Straße hergerichtet.

Wie Steier erklärt, ist diese Maßnahme bis auf wenige Restarbeiten abgeschlossen, sodass erste Räume bezogen werden können. Dort soll die ab dem 1. Januar 2018 organisatorisch in das Amtsgericht eingegliederte Nachlass- und Betreuungsabteilung unterkommen. "Dies sorgte für eine Entlastung im Hauptgebäude in der Niederen Straße, sodass dort mit kleineren Umbauarbeiten begonnen werden konnte", berichtet der Amtsleiter.

Unter anderem konnte so ein weiterer Sitzungssaal geschaffen werden. Das primäre Ziel sei es derzeit, "ausreichende und optimierte Räumlichkeiten für das Amtsgericht zu schaffen, so dass dieses seine Aufgaben ordnungsgemäß nachkommen kann." Dieses Ziel werde man laut Steier erreichen – eine Eile hinsichtlich der Erweiterung oder eines Neubaus bestehe deshalb derzeit nicht.

Eile ist auch beim Tonhallen-Areal nicht geboten, dennoch soll dem Land bis Ende des Jahres eine Frist gesetzt worden sein, um zu entscheiden, ob Teile des Areals benötigt werden. Wenn nicht, werden die Karten mal wieder neu gemischt – und die Hotel-Pläne könnten konkreter werden.