Atemschutz: Feuerwehren im Schwarzwald-Baar-Kreis und im Kreis Tuttlingen zeigen Übungsanlage

Auf großes Interesse ist der Tag oder offenen Tür des neuen Atemschutzzentrums auf dem Gelände der Tuttlinger Feuerwehr gestoßen. Gebaut wurde es vom Schwarzwald-Baar-Kreis und vom Kreis Tuttlingen.

Schwarzwald-Baar-Kreis. Die Feuerwehr hatte Führungen organisiert, ihre Mitglieder führten Übungen vor. Das neue Atemschutzzentrum, das auch die Feuerwehren aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis benutzen werden, lockte zahlreiche Besucher an.

Rund zweieinhalb Millionen Euro hat der Bau die beiden Landkreise und das Land gekostet. Bei den Führungen zeigte die Feuerwehr unter andrem die Zentrale, die die gesamte Anlage überwacht. Die Ausbilder sehen an mehreren Monitoren die verschiedenen Übungsräume und Teilnehmer. Neben dem Übungsvorbereitungsraum führte Atemschutzausbilder Jordan Sattler die Interessierten in den Fitnessraum. An verschiedenen Geräten müssen dort die Teilnehmer ihre sportliche Fitness unter Beweis stellen. "Man nennt den Raum auch Folterkammer", scherzte Sattler.

In der Übungsanlage, einem Käfig, geht es dann richtig zur Sache. Dieser Raum, in der die Anlage platziert ist, kann mit Nebel gefüllt und komplett abgedunkelt werden. Mittels Infrarotkamera sehen die Ausbilder in der Zentrale, wo sich welcher Atemschutzgeräteträger befindet. In der Übungsanlage steht auch ein Tank. Dort werden bis zu 16 Teilnehmer mit Ausrüstung aufgefordert, sich auf engstem Raum hineinzubegeben. "Damit wird getestet, ob sie Panik und Platzangst bekommen", betonte Sattler.

Jeder Atemschutzgeräteträger sei laut Gesetz verpflichtet, die Übungen und den Fitnesstest jährlich zu durchlaufen. Einzigartig ist der Zielraum, der sich im ersten Stock des Zentrums befindet und ebenso mit Kameras bestückt ist. Dort wird das Absuchen der Räume im Dunkeln und mit Nebel simuliert. Wie in einer echten Wohnung gibt es verschiedene Zimmer mit einer Tür. So erkennt man neben einem Schlaf- und Wohnzimmer mehrere kleine Bürozimmer, die mit Gittern versehen sind. An einer sogenannten Heißtür lernen die Teilnehmer das richtige Abtasten und Kontrollieren mit Löschwasser und merken dadurch, ob die Tür heiß ist.

Unter realistischen Bedingungen haben es die Atemschutzgeräteträger in einem Heißcontainer mit Flammen und Hitze zu tun. Die passende Theorie findet in einem Schulungsraum statt. „Unser Vorgehen, die Ausbildung und die Räumlichkeiten werden positiv bewertet“, freute sich Sattler. "Die Anlage ist super und genau das, was wir wollten."

Das Atemschutzzentrum lockte auch Leute aus den umliegenden Landkreisen an. Markus Weber aus Villingen-Schwenningen meinte: "Ich empfinde die Anlage als hochwertig. Es ist ein Zentrum, das auf lange Sicht ausgelegt und auf dem neuesten Stand ist." Es sei großzügig gebaut worden, "aber das ist angemessen, wenn man bedenkt, dass mehrere Kreise hier geschult werden." Das Atemschutzzentrum wird von Montag bis Freitag voll genutzt.