Bei strahlendem Sonnenschein kommen die Häser der Villinger Narros besonders gut zur Geltung. Foto: Marc Eich

Tausende Schaulustige säumen bei bestem Wetter die Straßen.

VS-Villingen - An Ausschlafen war am Rosenmontag in Villingen nicht zu denken. Schon am frühen Morgen trieb die Katzenmusik die Villinger aus ihren Betten, damit sie pünktlich zum Umzug in die Straßen der Innenstadt strömen konnten.

Gegen 9 Uhr säumten tausende Schaulustige bei bestem Wetter die Straßen. Als endlich der erste Ton des Villinger Narrenmarschs ertönte, wurde aus voller Kehle um die Guzle der Maschgere gebuhlt. Allen voran die Kinder schrien "giizig, giizig..." um die Wette und wurden mit reichlich Malzern belohnt.

Wer sich bei seiner Verkleidung für Kopfschmuck entschieden hatte, musste sich vor dem Stachi und seiner Narroschere in Acht nehmen – nicht allzu selten wechselten Hüte und Perücken ihren Besitzer.

Beste Stimmung herrschte auch bei den Hästrägern, die sich bei strahlendem Sonnenschein keine Sorgen um "Krage, Foulard und Masch" machen mussten. Einmal mehr wurde Villingen so ihrem Ruf eine Narrenstadt zu sein mehr als gerecht.

Während der Narro zum Takt des Narrenmarschs mit seinen Rollen für eine beeindruckende Atmosphäre sorgte, hatten die Triiber alle Hände voll zu tun, ihren widerspenstigen Butzesel im Zaum zu halten. Es wurde gepfitzt was das Zeug hält – der Esel zeigte sich aber unbeeindruckt vom Knallen der Goaßeln und ließ sich nur langsam zum Weitergehen bewegen.

"Am Schluss no kummet die Schönste", heißt es in der letzten Strophe des Villinger Schunkellieds – so auch am Umzug am Mentig-Morgen. Der Wuescht "mit sirä Grätze" bildet den Abschluss des gestrigen Umzugs. Kräftig wurden Sträußle aus Stroh an die Zuschauer verteilt und derbe Sprüchle aufgesagt. Im Anschluss an den durchweg gelungen Umzug übernahmen die Südstadtclowns die Villinger Straßen und hielten die ohnehin gute Stimmung weiter hoch. Gute Stimmung hatte man auch der neue Zunftmeister Anselm Säger.

Nahezu 20 000 Besucher waren beim Spektakel dabei, wusste Harry Frank vom Polizeipräsidium. Während des Umzugs sei in Villingen alles ruhig und geordnet vonstatten gegangen. So hatte Frank keine besonderen Vorkommnisse zu berichten.