Foto: Bloss Foto: Schwarzwälder-Bote

Räte entscheiden über neue Kreisverkehrsregelung

Von Mareike Bloss

Hatte der Gemeinderat im März der Kernsanierung des Marktplatzes zugestimmt, folgt in der nächsten Gremiumsrunde der Beschluss zur nördlichen Verkehrsregelung. Zumindest von Verwaltungsseite aus stehen die Zeichen weiterhin auf Bau eines Kreisverkehrs.

VS-Schwenningen. Die Diskussion um die Neugestaltung des Marktplatzes geht in eine neue Runde: Wie der Gemeinderat in seiner März-Sitzung gefordert hatte, geht jetzt eine neue Beschlussvorlage zum Abschnitt Nord in die Gremien.

CDU-Stadtrat Dirk Sautter hatte damals entweder einen kleineren Kreisverkehr oder das Belassen der Ampelkreuzung an der Dauchinger- und Spittelstraße gefordert, um die mittlerweile auf 7,3 Millionen Euro gestiegenen Gesamtkosten drücken zu können. Während die Kosten für den Kreisverkehr – Originalvariante des Ingenieurbüros Mann – 1,8 Millionen Euro betragen, liegt die reduzierte Variante mit erneuertem Ampel-Knotenpunkt bei 1,1 Millionen Euro. Die Zuschussquote beläuft sich in beiden Fällen auf 50 Prozent. Die Verwaltung betont, dass eine Sanierung nicht ohne eine bauliche Veränderung im nördlichen Bereich verwirklicht werden könne.

Mini-Variante scheidet aus

Die im März vorgeschlagene Lösung eines Minikreisverkehrs sei nicht realisierbar und akzeptierbar – aufgrund der Sicherheit für die Fußgänger in solch einem zentralen und stark frequentierten Ortszentrum. Denn durch den nahen Busbahnhof und die Linienführung der Busse über den Knotenpunkt müsse regelmäßig mit Gelenkbussen gerechnet werden.

Für den Beschlussantrag, den Abschnitt Nord in der Orginalvariante des Büros Mann mit einem Kreisverkehr umzusetzen, beruft sich die Verwaltung auf die Stellungnahme der Förderstelle des Regierungspräsidiums (RP) sowie auf den Leistungsfähigkeitsnachweis der Dr. Brenner Ingenieurgesellschaft aus Aalen. Das RP macht deutlich, dass die "verkehrlichen, funktionalen und insbesondere die städtebaulichen Missstände und Mängel nur unzureichend" mit der Variante der Ampelkreuzung behoben werden könnten. Gerade im Hinblick auf die Notwendigkeit von Buswendemöglichkeiten biete der Kreisverkehr eine zukunftsfähige Lösung.

Allerdings könne diese fachliche Priorisierung nicht zu einem förderrechtlichen Ausschluss der weiter untersuchten Variante mit dem LSA-Knotenpunkt führen. Das RP bezieht sich damit auf das Verkehrsgutachten der Ingenieurgesellschaft. Demnach sei davon auszugehen, dass auch die Variante der Ampelkreuzung in der Regel ausreichende Verkehrsabläufe zufolge habe.

Trotzdem: Wie aus der Verkehrsuntersuchung, die die Ampel an der Dauchinger- sowie Spittelstraße unter Berücksichtigung der Nachbarknotenpunkte geprüft hat, hervorgeht, sind die Rückstaulängen beim Kreisverkehr geringer als bei der Ampel. Er ermögliche zudem die notwendigen Wendevorgänge im Busverkehr. Ebenso könnten Fußgänger ohne Wartezeiten über die Fußgängerüberwege den Knotenpunkt queren, bei der Ampel müssten Grünzeiten abgewartet werden. "Der Kreisverkehr ist aus diesen Gründen im Endausbau als Vorzugsvariante zu betrachten", heißt es schließlich vonseiten der Ingenieurgesellschaft.

Vergabe muss per Eilentscheid erfolgen

Indes macht die Verwaltung den Zeitdruck für den "sehr ambitionierten Baubeginn" der Marktplatzsanierung im September 2016 deutlich. Um diesen einhalten zu können, müsse die Vergabe in einem Eilentscheid komplett außer Haus durch die mit der Planung zu beauftragenden Büros erfolgen. Vorgesehen ist, die Maßnahme in zwei Bauabschnitten umzusetzen. Im diesjährigen Haushalt stehen Mittel sowie eine Verpflichtungsermächtigung in Höhe von jeweils einer Million Euro zur Verfügung. Zunächst ist geplant, die Straßen südlich und östlich des Marktplatzes auszuschreiben und die Kanalisation zu erneuern, heißt es in der Vorlage. Für 2017 ist die Ausschreibung und Vergabe der restlichen Bauleistungen in einem Block vorgesehen.

Da sich der Gemeinderat im März zudem gegen die Neugestaltung des Stadtkirchen-Vorplatzes ausgesprochen hatte, fällt der südliche Teil aus der Sanierung heraus. So ist nach derzeitigem Stand mit Gesamtkosten von 5,8 Millionen Euro zu rechnen.