Demenz: Arbeitskreis stellt Herbstprogramm vor

Zirka 3000 bis 4000 Menschen im Kreis leiden an Demenz. Hilfsangebote für Angehörige präsentierte jetzt der Arbeitskreis Demenz anlässlich der "Woche der Demenz" vom 18. September bis zum Wahlsonntag.

Schwarzwald-Baar-Kreis "Vor 20 Jahren wusste noch kaum jemand, was Demenz ist, inzwischen ist so gut wie jede Familie betroffen", erklärte Regina Büntjen vom Gesundheitsamt. Gemeint ist nicht die normale Vergesslichkeit in den mittleren Lebensjahren. Spezielle Tests können Klarheit schaffen, ob jemand an Demenz leidet oder nicht. Jochen Früh, Leiter des Gesundheitsamtes berichtete von Betroffenen, die eigentlich ein normales Leben führen, ja sogar Vorträge halten können, aber Verkehrsschilder falsch interpretieren. So kommt es zum Beispiel zu Geisterfahrern.

Erkrankt sind 1,6 Prozent der Bevölkerung im Alter zwischen 65 und 69 Jahren, bei den über 90-Jährigen sind 40 Prozent und mehr erkrankt. Obwohl Demenz nicht heilbar ist, kann die Krankheit durch Bewegung und gesunde Lebensweise in ihrem Verlauf aufgehalten werden. Es gebe sogar Erfolg versprechende Nachrichten aus Schweden, sagte Früh. Durch gesunde Lebensweise, also Verzicht auf Alkohol und Rauchen sinke die Anzahl der Erkrankten. Bewegung kann sie aufhalten oder verhindern. Deswegen finden sich im Herbstprogramm des Arbeitskreises geführte Spaziergänge und Wanderungen für Erkrankte.

"Ich erlebe immer wieder Angehörige, die am Ende sind, die kommen zuhause nicht zurecht", berichtete Peter Graf zu Dohna. 75 Prozent der Erkrankten im Kreis werden von ihren Angehörigen gepflegt, ohne Hilfe von ambulanten Einrichtungen.

Speziell für sie gibt es in diesem Herbst bis Januar, sozusagen im "Vierteljahr der Demenz" besondere Angebote: Eine Auszeit für pflegende Angehörige. Auftakt macht Aromapflege mit Verwöhn-Momenten am 20.September, 16 Uhr im Farrenstall in Dauchingen. Es gibt Tanzcafés und Singen sowie Gesprächsgruppen für Angehörige. Die Evangelische Altenhilfe St. Georgen bietet ab 24. Oktober einmal in der Woche Schulungen für pflegende Angehörige im Lorenzhaus an. Telefon: 07724/94 27 0. Ein ähnliches Angebot gibt es in Königsfeld, nächster Abend ist Dienstag, 19. September. Anmeldung unter Telefon 07725/93 85 53.

Weitere Informationen: www.lrasbk.de www.gesundheitsnetzwerk.de