Die Teilnehmer des Wiederbelebungstrainings am Klinikum wurde auch von DRK-Helfern, hier Notfallsanitäter Markus Räth, unterstützt. Foto: Eich Foto: Schwarzwälder-Bote

Klinikum: Wiederbelebungstraining mit DRK-Kreisverband angeboten / Erste fünf Minuten nach Bewusstlosigkeit wichtig

Schwarzwald-Baar-Kreis. Bereits zum vierten Mal in Folge bot das Schwarzwald-Baar-Klinikum ein Wiederbelebungstraining an. Das Klinikum beteiligte sich mit dieser Aktion in Kooperation mit dem DRK-Kreisverband Villingen-Schwenningen an der bundesweiten "Woche der Wiederbelebung".

Warum das (Wieder)Erlernen der Herzdruck-Massage in Kombination mit der Mund-zu-Mund-Beatmung so wichtig ist, machte Johannes Kohler, Oberarzt in der Klinik für Innere Medizin III Kardiologie des Schwarzwald-Baar Klinikums, gleich zu Beginn der Kurse deutlich: "Rund 40 000 bis 60 000 Menschen erleiden jedes Jahr einen Herzstillstand, dieser kann jeden treffen."

Schnelle Hilfe ist dann essenziell, schließlich könne der Rettungsdienst nur selten innerhalb von fünf Minuten nach dem Herzstillstand direkt beim Betroffenen sein. Aber genau dieser Zeitraum spielt bei einem solchen Notfall eine entscheidende Rolle. "Wenn nach einem Herzstillstand nicht innerhalb von fünf Minuten einfache Maßnahmen wie die Herzdruckmassage durchgeführt werden, dann ist ein Überleben unwahrscheinlich", macht Kohler deutlich, der zusammen mit Sabine Merz, Leitende Oberärztin der Zentralen Notaufnahme am Klinikum, und Helfern des DRK-Kreisverbandes Villingen-Schwenningen die Kurse durchgeführt hat.

Insgesamt 55 Teilnehmer ließen sich den Tag über in mehreren einstündigen Kursen in der Wiederbelebung schulen. Das Klinikum hofft derweil, dass sich der Kurs als Multiplikator erweist. Denn wer die Trainingseinheit absolviert hat, darf das Trainingsgerät mit einer Instruktions-DVD kostenfrei mit nach Haus nehmen und die Information weitergeben. Auf diese Weise hätten weitere Personen aus dem Familien-, Freundes- oder Bekanntenkreis die Möglichkeit, zu Hause selbst zu trainieren.

Grundsätzlich richtet sich ein solcher Kurs an jene, die beruflich nichts mit Medizin und Rettungsdienst zu tun haben, so Kohler und betont: "Das Interesse ist wirklich sehr erfreulich." Grundsätzlich hält es der Oberarzt für "nicht verkehrt", wenn ein solcher Kurs – egal wo – jedes Jahr wiederholt. "Mit den Maßnahmen können selbst Jugendliche Erwachsene auf einfachem Weg wiederbeleben."

Er freute sich deshalb, dass sich viele Interessierte gemeldet haben, um zu erfahren, wie die Herzdruckmassage und die Mund-zu-Mund-Beatmung funktioniert und wie ein externer und automatisierter Defibrillator helfen kann. So konnte Kohler den Kursteilnehmern auf den Weg geben: "Sie verlassen unser Haus als Lebensretter!"

Wenn eine Person bewusstlos zusammenbricht, zählt jede Minute. Die sofortige Herzdruckmassage soll die Überlebenschance verdoppeln bis verdreifachen. Folgende drei Dinge sind bei einem plötzlichen Herzstillstand wichtig:

  Prüfen: Die Person soll angesprochen und an den Schultern geschüttelt werden, um zu prüfen, ob es eine Reaktion gibt. Geachtet werden sollte auf die Atmung, nicht nur bei nicht vorhandener Atmung, sondern auch bei Schnappatmung muss gehandelt werden.

  Rufen : Den Notruf 112 anrufen oder veranlassen, dass eine andere Person den Notruf absetzt.

  Drücken: Brustkorb freimachen, den Ballen der Hand auf die Mitte der Brust und den Ballen der anderen Hand darüber legen. Die Finger verschränken, die Arme gerade halten und senkrecht mit den Schultern über den Druckpunkt gehen, um viel Kraft auszuüben. Das Brustbein anschließend fünf bis sechs Zentimeter nach unten drücken – dies pro Minute etwa 100 bis 120 Mal ausführen. Geschulte Helfer sollen die Mund-zu-Mund-Beatmung im Verhältnis von 30 Herzdruckmassagen zu zwei Beatmungen durchführen. Die Maßnahmen sollen so lange durchgeführt werden, bis professionelle Hilfe eintrifft.