Projekt an der Waldorfschule befasst sich mit Ackerbau und Aussaat / Drittklässler mit Feuereifer bei der Sache

VS-Schwenningen (sie). Hier wird noch richtig geackert. Im wahrsten Sinne des Wortes. Drittklässler der Schwenninger Waldorfschule gehen vor einem Pflug und beackern ihr rund 250 Quadratmeter großes Feld im Gewann Kleines Öschle.

Das Projekt nennt sich Ackerbau-Epoche und erstreckt sich über vier Wochen. Die Schüler sind begeistert, die Pädagogen betonen die Sinnhaftigkeit des Projekts. Was an einer normalen Schule kaum vorstellbar ist, das ist für die knapp 30 Jungs und Mädchen der Reformschule Alltag.

Dafür nehmen die Klassenlehrerin Hildegard Kortmann und der Gartenbau-Lehrer Kurt Wolff-Pannitschka Spaten und Saatgut in die Hand. Der Winterroggen, den sie ausgesät haben, stammt übrigens vom Hof Bogenschütz in Hüfingen.

Anna, Clara, Diana, Sebastian und Leonie sind begeistert. An diesem goldenen Oktobertag legen sie gemeinsam mit den Klassenkameraden Hand an, befolgen die Anweisungen des Gartenbau-Lehrers und spüren die noch warme Erde auf der Haut ihrer Hand.

"In den vier Wochen, die das Projekt Ackerbau dauert, bietet die praktische Arbeit den Kindern ein intensives Lernerlebnis." So verortet die Klassenlehrerin Hildegard Kortmann die Ackerbau-Epoche. Und fügt hinzu: "Mit diesen alten Kulturtechniken lebt ein Wissen weiter, das es verdient, bewahrt zu werden." Auf dem Lehrplan steht quasi Wintersaat, Düngen, Pflügen, Eggen.

Vor den Pflug gespannt wurde dabei auch schon mal ein Ochse eines befreundeten Bauern. Steht das Zugtier nicht zur Verfügung, übernimmt ein Pferd oder ein Traktor diese Aufgabe.

Die Drittklässler sind mit großem Eifer bei der Sache, auch über das Ende des Unterrichts hinaus.

Hier steht überhaupt nicht zu befürchten, dass sich jemand frühzeitig vom Acker macht.