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"Mein schönster Sommerplatz in VS": Auf Spurensuche mit Rolf und Raphael Rabe auf der Möglingshöhe

Egal ob in der Innenstadt oder im Grünen: VS hat viele reizvolle Ecken, besonders im Sommer. Persönlichkeiten dieser Stadt stellen ihren schönsten Sommerplatz vor – und der Schwarzwälder Bote stellt ihnen einen Liegestuhl hin. Heute geht es mit Rolf und Raphael Rabe auf Zeitreise durch die Möglingshöhe.

VS-Schwenningen. Nicht lange müssen Vater und Sohn Rabe überlegen, wo sie es sich im Liegestuhl auf der Möglingshöhe bequem machen wollen: neben der großen Uhr natürlich, die als Relikt an die Landesgartenschau 2010 erinnert.

Doch die Verbindung, die beide zum Stadtpark haben, ragt viele Jahre über die Landesgartenschau hinaus: Unweit, in der oberen Leibnitzstraße, berichtet Rolf Rabe, Centerleiter eines Schwenninger Autohauses, sei er groß geworden. "Meine Kindheit habe ich hier zwischen Bäumen und Sträuchern verbracht – und natürlich mit vielen Lausbubenstreichen." Und die hielten natürlich auch noch an, als die Familie in die Hafnerstraße zog. Was Vater Rolf zunächst alleine machte, konnte er viele Jahre später auch mit Sohn Raphael als "generationenübergreifendes Projekt" zusammen erleben. Beiden ist zudem der Besuch des AWO-Kinderhorts gemeinsam.

Raphael geht sogar noch weiter in der Geschichte des Stadtparks zurück: In den 1880er-Jahren habe hier ein gewisser Dr. Mögling einen Verschönerungsverein gegründet. "Der Park schlägt einen interessanten Bogen von seiner Entstehungsgeschichte zu den aktuellen Ereignissen", so der 26-Jährige, und meint die Initiative Sauberes VS um Stadtrat Dirk Sautter. Er findet es begrüßenswert, dass sich auch Bürger aktiv an der Verbesserung der Stadt einsetzten. In den 1930er-Jahren sei hier zudem ein Tierpark gewesen, weiß Raphael Rabe. Und gibt schließlich zu, sich noch kurz vorher mit Informationen aus dem Heimatblättle des Heimatvereins versorgt zu haben.

Und die Möglingshöhe heute? Es habe sich viel getan durch die Landesgartenschau, wenngleich vieles bereits wieder abgebaut sei, zum Beispiel der Kuckuck oder die lange Bank. Trotzdem: Besser angenommen als vor 2010 werde der Park auf jeden Fall, sind sich Vater und Sohn einig. Dann wird der Liegestuhl zusammengeklappt, es geht auf ein Getränk zur Biwakschachtel. "Toll, dass hier bewirtet wird", sagt Raphael, sonntags sei sogar selten ein Platz frei.

Oft schon hätten die Rabes hier gesessen und sich für einen Auftritt der Narrenzunft die eine oder andere Geschichte ausgedacht. Beiden fällt mit einem Schmunzeln sofort ihr Auftritt als "Super-Rupi" und Neckarquellen-Männlein beim Eröffnungsball im Jahr der Landesgartenschau ein. Doch Ideen für die Fasnet kommen den Rabes nicht nur auf Knopfdruck. "Es ist nicht so, dass du dich hinsetzt, und dir fällt sofort was ein", meint Narrenrat Rolf Rabe. Während er beim Joggen durch den Stadtpark oft auf kreative Ideen komme, nutzt Raphael das Spazierengehen mit dem Hund. Wenngleich er seit einigen Monaten in der Villinger Innenstadt wohnt, sei er immer noch regelmäßig in Schwenningens grüner Lunge zu finden.

Natürlich in der warmen Jahreszeit auch einige Meter weiter höher auf dem Festgelände – und das nicht nur zum Bewirten beim Sommerfest der Narrenzunft. "Eigentlich ist es egal, welcher Verein feiert", sagt Raphael. "Die Atmosphäre ist immer super, und man trifft viele Menschen", fügt sein Vater hinzu, der mittlerweile auf dem Deutenberg daheim ist.

Beide sind sich einig: Was die attraktiven Ecken angeht, gebe der Stadtbezirk Villingen mehr her. "In Schwenningen muss man diese Ecken schon mit Fantasie suchen", sagt Vater Rolf. Trotzdem: Ihrer Heimat wollen beide treu bleiben, nicht zuletzt durch den Stadtpark Möglingshöhe. "Hier trifft sich unsere Geschichte mit der Geschichte Schwenningens. Es ist einfach ein schönes Fleckchen Erde."