Stadtplanung zwischen Historie und Neuzeit, hier die legere Skizze zum Zähringerkreuz der vier Hauptstraßen. Repro: Bräun Foto: Schwarzwälder-Bote

Buch zur Stadtarchitektur verdeutlicht: Villingen ist eine Planstadt

VS-Villingen (wob). Mit seinem fünften, broschierten Buch, seinem zweiten zur Villinger Stadtarchitektur und - geschichte, macht derzeit der Villinger Thomas Hettich von sich reden: "Stadt Villingen – Die Ästhetik der Kreuztürme". Nach dem ersten Titel "Stadtkulturerbe Villingen", das sich als Werk mit der Bedeutung der planerischen Grundrisse der Zähringerstadt befasste, behandelt Hettich diesmal "ein wesentliches Stadtdetail": die "Kreuztürme".

Hettich, Jahrgang 1956, gelernter Zimmermann und studierter Architekt in städtischen Diensten, ist leidenschaftlicher Verfechter für den Erhalt des alten Stadtbildes mit seinen versetzten Fassaden und den ursprünglichen, den historischen Hofgütern als gültigen Grundstückszuschnitten. Jetzt gilt ihm als Beweis beim Stadtgrundriss für ein ehemals geplantes Villingen eine überwiegend euklidische Form, im Gegensatz zum "gewachsenen Schwenningen".

So sind die Villinger Türme und Tore nicht in erster Linie dem früheren Wehrgedanken zuzuordnen, sondern einem ästhetischen Charakter. Architekturstile, wie der in der Gründerzeit oder im Neoklassizismus, zeigten eindeutig, dass die Kreuztürme einen ästhetischen Anspruch aufweisen, weil man sich dereinst zur Straßenflucht und zum Straßenraum hingewandt hatte, der in alten, in historischen Städten nicht immer leicht erkennbar ist, was auch für Rottweil und Freiburg gelte. Doch für Villingen kann man den geistigen Prozess für deren Planung als Stadt am Werk selber ergründen.

Wie schon im ersten Werk zeigt Thomas Hettich die Bausünden der Vergangenheit auf, wobei allein schon die vergangenen 40 Jahre an vielen Stellen "den schleichenden Tod" der einstigen Stadtarchitektur darstellen. Diesmal widmet sich Hettich einer grundlegenden Darstellung des Stadtgrundrisses mit Blick auf zwei wesentliche Stadtgeometrien und findet dabei den "letzten Beweis" zur Stadt Villingen als "Planstadt".

Mit zahlreichen aktuellen Fotos, mit zahlreichen Skizzen und Plänen, quasi auch als "Bilderbuch" für lokale Hobby-Historiker, macht Hettich deutlich, dass ehemals markante Gesetze herrschten für Grundrisse und Fassadenbilder, die von manchen der heutigen Eigentümer eingehalten wurden, von anderen indes nicht.

Weitere Informationen: Das Buch ist erhältlich bei der Bücherinsel, Rietstraße oder unter www.urtonraum.de