Groß war das Interesse der Bürger an der Vorstellung des ersten Teiles der Ortsentwicklungsstudie von Herzogenweiler, erstellt von Stadtplaner Knut Maier (rechts). Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortsentwicklung: Einwohner informieren sich über Studie / Straßenausbau nach Tannheim gewünscht

Prozentual gemessen an der Einwohnerzahl von 170 war das Interesse der Herzogenweiler Bürger am ersten Teil der Ortsentwicklungsstudie zur Ermittlung künftigen Wohnbedarfes in der kleinsten VS-Ortschaft am größten.

VS-Herzogenweiler. Dabei war man sich mit Ortsvorsteher Martin Wangler und den fünf Ortschaftsräten im Beisein von Bürgermeister Detlev Bührer einig: Ein Neubaugebiet will man in Herzogenweiler gar nicht, sondern eine behutsame Weiterentwicklung, mit der die Pflege der Infrastruktur Schritt halten kann. Derzeit stehen zwei Bauplätze in der Glaserstraße zum Verkauf, weitere seien in der zweiten Reihe der Fischerstraße denkbar, wie Sanija Erden vom Stadtentwicklungsamt bestätigte.

Romantisches Landidyll

Das Ergebnis, auf das Stadtplaner Knut Maier vom Stuttgarter Büro Baldauf für Herzogenweiler gekommen ist, fand einhellig Anklang. Der "überschaubare" Ort sei als "romantisches Landidyll" bewahrenswert, in dem zwar ein Innenentwicklungspotenzial von neun Bauplätzen ausgemacht wurde, Streuobstwiesen als willkommene "Durchgrünung" aber beibehalten und nicht als Baulücke deklariert werden sollten. "Das Dorf hat Zukunft", nannte Maier eine allgemeingültige Tendenz, vorausgesetzt, es konzentriere sich auf seine Stärken und verkomme nicht zur Wohnsiedlung. Dazu bestehe in Herzogenweiler keine Gefahr. Die Ortschaft habe sich seit 1845 nur unwesentlich vergrößert, belegte der Stadtplaner und prognostizierte bis 2030 rund 200 Einwohner.

Zum Ende des Jahres werde er noch einmal wiederkommen, kündigte Maier an, dann mit einer Liste konkreter und dorftypischer Bebauungsmöglichkeiten und dem Ziel, vorort Wohnraum für Jung und Alt zu schaffen. Bürgermeister Bührer erteilte dem irrlichternden Gespenst der "Abschaffung von Ortsverwaltungen" eine deutliche Absage: "Das hatten wir nie vor".

Die Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Herzogenweiler und Tannheim, an diesem Abend wiederholt angemahnt, stehe jedes Jahr im Haushaltsplan und werde immer wieder gestrichen, bedauert auch Bührer. Prioriät habe zwar der Floriweg, schloss Martin Wangler, "aber wir brauchen auch die Gemeindeverbindungsstraße".