"The Bang Gang Boppers" heizen beim Innenhoffestival mit Rockabilly ein / Spaß an der Musik steckt Publikum an

Von Martina Zieglwalner

VS-Villingen. "Ich brauch nur Rock’n’Roll", röhrt der Schlagzeuger ins Mikro und gibt damit die Devise für einen wahrhaft heißen Vormittag vor – siedende Rhythmen hallen durch die vor Hitze flirrende Luft: "The Bang Gang Boppers" bringen die Stimmung bei der Matinee des Innenhoffestivals zum Kochen.

Ungewohnt sei es schon, so früh am Morgen zu spielen und bei Tageslicht alles so gut zu sehen, stellt Schlagzeuger Flo fest. Doch kaum legt er mit dem Bassisten Jan und dem Gitarristen Stefan los, ist die Tageszeit vergessen: Das Publikum taucht mit den Musikern in die wilden Zeiten von Rock’n’Roll und Rockabilly ein. Die Jungs haben natürlich die Klassiker wie "Johnny Be Good" von Chuck Berry, "Rock this town" von den Stray Cats oder "Rockabilly Rebel" von Matchbox im Gepäck, und schnell bringen sie nicht nur die Füße zum Wippen, sondern animieren einige Zuhörer zum Tanzen. Da zeigt sich, dass der Rock’n’Roll keine Altersgrenzen kennt: Ältere Semester lassen sich ebenso mitreißen wie junge Rockabillys, die mit Vintage-Kleidern und Frisuren das Lebensgefühl der 50er-Jahre aufleben lassen. Dem hat sich auch die "Gang" verschrieben, wie die Musiker mit eigenen Liedern und Coversongs beweisen. Sie spielen Hit von Jonny Cash wie "Folsom Prison Blues" oder "Rockabilly Fever" von Wanda Jackson, schlagen aber auch bei Stücken wie "Knockin’ on Heaven’s Door" von Bob Dylan oder "Devil in Disguise" von Elvise Presley eine härtere Gangart an. Und überzeugen mit ihren eigenen Texten, in denen sie Rock’n’Roll und Rockabilly hochleben lassen – und die sie bald auf ihrer ersten CD veröffentlichen.

2013 haben die drei aus Mönchweiler, Brigachtal und Singen als "The Bang Gang Boppers" zusammengefunden, nachdem sie schon seit Jahren in verschiedenen Bands gespielt hatten. Dass sie Spaß an der Musik und auf der Bühne haben, das beweisen die Jungs auch im Innenhof. Und begeistern die Besucher nicht nur mit ihrem treibenden Sound, sondern auch mit launigen Ansagen und Einlagen wie Jans akrobatischer Nummer auf dem Bass. Da geht es Schlag auf Schlag mit schnellen Rockabilly-Nummern.

Nach über zweieinhalb Stunden ziehen sie nach dem Clash-Hit "Should I stay or should I go?" den Schluss, dass es jetzt Zeit zum Gehen ist. Ein Vormittag geht zu Ende, der Spaß machte und bei dem das Konzept der Festivalmacher wieder voll aufging, Künstlern aus der Region eine Bühne zu geben. Ein Wiedersehen mit der "Gang" würde Freude machen.