Die Staatsanwaltschaft wird sich mit Ungereimtheiten im Heilig-Geist-Spital an der Villinger Schertlestraße befassen. Foto: Eich

Zweifelhafte Vorgänge in Seniorenheim. Spitalfonds will Klarheit. Auch Mitarbeiter gekündigt.

Villingen-Schwenningen - Das zweite Kapitel in der Geschichte über die geschasste Heimleiterin des Heilig-Geist-Spitals und die damit verbundenen Ungereimtheiten wird aufgeschlagen.

Der Stiftungsrat des Spitalfonds, dem Träger der Einrichtung, beabsichtigt, Strafanzeige zu stellen, erklärte Oberbürgermeister Rupert Kubon, Vorsitzender des Stiftungsrates. Es laufe nur noch die Abstimmung mit den Anwalt, dann werde die Anzeige gestellt. Der Stiftungsrat des Spitalfonds habe sich dafür ausgesprochen, um Klarheit zu erhalten.

Wie bereits berichtet, ist die Heimleiterin, die nur knapp zwei Jahre im Amt war, Mitte Dezember fristlos gekündigt worden. Nicht nur sie musste ihren Posten räumen, auch ein Verwaltungsmitarbeiter im Heilig-Geist-Spital wurde entlassen. Er soll neben seiner Tätigkeit im Alten- und Pflegeheim in der Erbsenlachen mit Genehmigung der Heimleitung bei dem Pharma-Unternehmen beschäftigt sein, von dem das Heilig-Geist-Spital die großen Mengen an Nahrungsergänzungsmitteln für Demenzkranke erhalten hat.

Nach derzeitigem Stand der Dinge sei kein Schaden für die Bewohner weder in materieller als in gesundheitlicher Hinsicht entstanden, betonte Rupert Kubon.

Auf die Unregelmäßigkeiten ist wie berichtet der Geschäftsführer des Spitalfonds, Günter Reichert, eher zufällig gestoßen. Die Heimleiterin soll demnach Nahrungsergänzungsmittel bestellt haben, die im Spital gar keine Verwendung fanden und im Haus gehortet wurden. Die Sache sei "relativ spät wahrgenommen worden", formulierte Kubon.

Wie schwierig sich die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft darstellen, wird sich zeigen. Wie aus gut unterrichteten Kreisen zu erfahren war, gibt es in der Branche immer wieder zweifelhafte Vorgehensweisen, dass Seniorenheime bei Pharma-Unternehmen bestellen und diese sich dann erst bei den Hausärzten die Rezepte dafür besorgen.

Wie es mit der Heimleitung im Heilig-Geist-Spital weiter geht, dazu äußerte sich Kubon nicht.