Eine Party, angelehnt an den Film Project X, in VS? Darauf hatte sich das junge Publikum gefreut. Doch nun wandert "Project VS" nach Zimmern ab. Foto: Warner Movies

Großangekündigte "Project VS" wandert ins Fame nach Zimmern ab. Veranstalter nennt "behördliche Gründe".

Villingen-Schwenningen - "Eine geheime Location und die größte Hausparty in Villingen-Schwenningen": So wurde Ende Januar unter dem Namen "Project VS" eine Veranstaltung angekündigt. Über 4600 Menschen haben zugesagt – doch nun wandert die Party nach Zimmern ab.

Die Ankündigung in Facebook schlug ein wie eine Bombe. Kein Wunder: vor allem im Oberzentrum vermisst das jüngere Publikum immer wieder entsprechende Gelegenheiten und Örtlichkeiten, um eine Party zu feiern. Innerhalb von fünf Tagen sagten über 1000 Leute bei der Veranstaltung zu und spekulierten bereits, wo "Project VS" stattfinden könnte: Soccercenter, Motocross-Halle, Messegelände, gar das Kasernengelände oder ein altes Krankenhaus? Die Vorfreude und Spannung waren riesig.

Der Hype ist auch damit zu erklären, da sich die Veranstaltung an den US-amerikanischen Film Project X anlehnt, in dem Schüler eine Hausparty organisieren, die anschließend völlig außer Kontrolle gerät. So etwas in VS? Wer will da nicht dabei sein.

Im Februar verkündete der Veranstalter noch, dass "die Planung für die größte Hausparty in Villingen-Schwenningen in vollem Gange" sei, im März hieß es: "Wir meinen es ernst, tut ihr das auch?". Gleichzeitig schaltete man eine Seite für eine Vor-Registrierung der ersten Karten frei. Doch dann: Am 13. April hieß es plötzlich, dass die Party im "Raum VS-Rottweil" stattfinden soll, am 28. April gab man dann bekannt: Die Party wird in der Diskothek Fame in Zimmern durchgeführt.

Die Folge sind wütende Protest und Unverständnis: "Nicht euer Ernst?", "einfach nur ein Witz", "Hauptsache große Reden geschwungen" und "So eine Situation hätte man natürlich vermeiden können, in dem man alles vor Publikation in trockene Tücher gebracht hätte."

Zu den Gründen heißt es auf der Facebook-Seite: "Leider war es uns aus behördlichen Gründen nicht möglich eine geeignete Location für das Event zu finden".

Wir hakten nach, "welche behördlichen Gründe" sprechen dagegen? Beim Veranstalter, der im Kreis beheimatet ist, heißt es: "Ich muss mitteilen, dass mir diese Information nicht vorliegt, da wir nicht mehr als Veranstalter tätig sind." Auf erneute Nachfrage teilte man uns mit, dass der neue Veranstalter, die Diskothek Fame, die Verantwortung komplett übernommen habe und "diese Mitteilung nach außen kommuniziert hat." Aber warum? "Weshalb er dies tat, ob er tatsächlich eine Anfrage an die Stadt stellte oder es sich lediglich um eine Marketing-Strategie handelte, weiß leider nur der Veranstalter."

Nachfrage bei der Stadt – hat man "Project VS" nicht genehmigt? Dort teilt Pressesprecher Nicolas Lutterbach mit: "Es hat nie einen Kontakt zwischen dem Veranstalter dieser Project X-Party und dem Bürgeramt gegeben und somit wurde auch nie ein entsprechender Antrag eingereicht." Aber die Polizei hätte Kontakt mit dem Veranstalter gehabt. Dort, so auf Nachfrage, sei man vor einiger Zeit auf die Party aufmerksam geworden, aber eine konkrete Anfrage lag auch hier nie vor.

Kann vielleicht der neue Veranstalter, die Diskothek Fame, Licht ins Dunkel bringen? Dort teilt uns der Eventmanager mit, dass "es von Anfang an so beworben wurde, dass es im Raum VS und Rottweil stattfinden soll". Und: "In Villingen-Schwenningen gibt es einfach keine großen Flächen", von "behördlichen Gründen" wisse man ebenfalls nichts. Der ehemalige Veranstalter sei daher auf das Fame zugegangen, dort habe man sich entschieden, die Project-Party durchzuführen. "Natürlich sind ein paar Leute abgesprungen, aber wir haben hier einfach die Gegebenheiten, so etwas durchzuführen." Gegebenheiten, die es in VS offenbar nur bedingt gibt. Die Messe VS bestätigt eine Anfrage des ursprünglichen Veranstalters. "Die Durchführung der Party war aus terminlichen Gründen aber nicht möglich", erklärt dort Patricia Leppert. Zudem sei der Schallschutz dort bei solchen Veranstaltungen immer wieder ein Thema, "das ist finanziell sehr aufwendig und für kleinere Veranstalter kaum tragbar", weiß man aus Erfahrung.

Das ist wohl auch einer der Gründe, warum eine Party, auf die sich mehrere Tausend Menschen gefreut hatten, von der Doppelstadt in den Nachbarlandkreis verlegt werden muss.