Die Mitglieder des Vereins zur Hagelabwehr freuen sich, zur Unwettersaison den Hagelflieger vor Ort zu haben. Vorne links: Pilotin Julia Färber. Foto: Klitzsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Unwetterbekämpfung startet in zweite Saison

Schwarzwald-Baar-Kreis (mik). Er ist wieder zur Stelle, wenn dunkle Wolken anrücken: Ab 1. Mai bis Ende August steht der Hagelflieger am Flugplatz in Donaueschingen für Einsätze in den Kreisen Schwarzwald-Baar und Tuttlingen bereit.

Im vergangenen Jahr stieg das Flugzeug 13 Mal in den wolkenverhangenen Himmel auf. Das ist etwas unter dem kalkulierten Durchschnitt von 15 von 20 Einsätzen pro Jahr. An der Sinnhaftigkeit dieser Einsätze lässt Gernot Hengstler, dritter Vorsitzender des Vereins zur Hagelabwehr, dennoch keinen Zweifel. Präventivarbeit wie sie der Hagelflieger leiste, zeige sich eben gerade darin, dass Hagelunwetter gar nicht, oder nur in geringem Umfang auftreten. Das war 2010 der Fall: "Es kommt selten vor, dass wir – wie im vergangenen Jahr – komplett schadenfrei sind", sagt Hengstler.

Vier Piloten teilen sich in den Risikomonaten die Bereitschaft für den Hagelflieger. Jeden Morgen würden sie per E-Mail über die aktuelle Wetterlage informiert, berichtet Pilotin Julia Färber. Ist die Lage kritisch, kommen die Piloten an den Flugplatz und beobachten die Lage. Kündigt sich dann tatsächlich ein Unwetter an, impfen die Piloten den Wolken ein Silberjodid-Azeton-Gemisch ein.

100 000 Euro kostet der Einsatz gegen die Unwetterwolken im Jahr. Finanziert wird der Betrag über Vereinsmitglieder (rund 40 Prozent), Sponsoren und Gemeindebeiträge. Am Hagelflieger beteiligen sich die Gemeinden Villingen-Schwenningen, Dauchingen, Deißlingen, Tuningen, Trossingen, Talheim, Aldingen und Durchhausen. Ganz neu mit im Boot ist der Bürgerverein "Necklemer" aus Schwenningen. Er spendet 1000 Euro seines jährliches Festes für den Hagelflieger. Mitglied Fritz Scheppert sagt: "Wir sind überzeugt von dem Projekt."