Simone Wari Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Verbandsvorstand nimmt Stellung zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses / Position wird wieder besetzt

Von Wilfried Strohmeier

Villingen-Schwenningen. Der Gewerbeverein Oberzentrum (GVO) kündigte seiner Geschäftsführerin Simone Wari zum 31. Juli 2015. Gerhard Waldmann, Präsident des Verbands, sah sich nach eigenen Angaben gezwungen, die Notbremse zu ziehen.

In einem persönlichen Brief informierte er zusammen mit seinen Vorstandskollegen Stefan Beetz und Rainer Böck gestern seine Mitglieder: "Der Vorstand hat, wie sicher auch die Mitglieder, vermehrt den Eindruck bekommen, dass die Außendarstellung des Verbandes in der Öffentlichkeit immer geringer wird und unsere vorgegebenen Ziele nicht mehr aktiv lanciert werden. Der Vorstand hat hierzu mehrere Gespräch mit der Geschäftsführerin geführt, die jedoch keine Besserung für die Aufgabenerfüllung des Verbandes zeigten." Und weiter: Ende November musste der Vorstand dann gemeinsam feststellen, dass mit Frau Wari die Verbandsziele nicht wie gewünscht umgesetzt werden können. Vom Vorstand wurde einstimmig beschlossen, dass nach Weihnachten eine gütliche Beendigung des Arbeitsverhältnisses mit Frau Wari besprochen werden sollte. Mit Frau Wari fand am 12. Januar ein Gespräch hierüber statt, in dem auch sie erklärte, dass ihr eine Beendigung ihres Anstellungsvertrges am Herzen gelegen sei, da sie selbst internen Gegenwind gespürt habe. Auch würde sie es begrüßen, bis zur Beendigung des Vertragsverhältnisses von ihrer Geschäftsführungstätigkeit freigestellt zu werden.

Gemeinsam mit Frau Wari wurden die Konditionen der einvernehmlichen Beendigung des Arbeitsverhältnisses schriftlich formuliert und festgehalten. Frau Wari wollte dies Vereinbarung anwaltlich prüfen lassen."

Darüber hinaus vereinbarte man laut Mitgliederinfo Stillschweigen bis zur Unterzeichnung und die Rückgabe der firmeneigenen Gegenstände wie Notebook und Schlüssel. Dem Schreiben ist zu entnehmen, dass diese Gegenstände noch am gleichen Tag abgegeben wurden. Allerdings war wohl der Anwalt von Simone Wari anderer Ansicht über die Konditionen, die für die einvernehmliche Trennung ausgehandelt waren. In einem Schreiben vom 16. Januar teilte dieser mit, ihren Beschäftigungsanspruch geltend machen zu wollen und drohte, diesen gerichtlich durchzusetzen. Er stellte einen Vergleichsentwurf auf, über den im Vorstand abgestimmt werden musste. Am 26. Januar sah sich der GVO gezwungen, eine fristgerechte Kündigung zum 31. Juli auszusprechen.

Nach eigenen Angaben sieht der GVO-Vorstand kein schwindendes Interesse an dem Verband, da die Netzwerktreffen gut besucht seien. Im Schreiben an die Mitglieder heißt es weiter: "Natürlich wollen wir diese Lücke so schnell wie möglich ausfüllen, um wieder zu 100 Prozent für die Aufgabe und unsere Mitglieder da zu sein." Die Stelle werde wieder besetzt, nimmt GVO-Präsident Waldmann klar Stellung. Nicole Huschauer soll sich um Handel, Messe und Mitgliederakquise kümmern und Carsten Dörr hat die Büroorganisation zur Aufgabe. "Wir brauchen jemanden für die Industrie, das alles kann nicht von einer Person erledigt werden." Als Aufgabe sieht er neben der Mitgliederakquise die Positionierung der Stadt als Oberzentrum oder die Installierung der Breitbandkommunikation. Die Mitgliederzahl beim GVO wuchs in den vergangenen zwei Jahren um rund 50 Mitglieder, so Waldmann.