Das Uhrenindustriemuseum hat im Jahr 2013 überdurchschnittlich viele Besucher empfangen – auch Kinder, die sich im Besucherlaboratorium eine Uhr selbst zusammenbauen können. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Trägerverein freut sich über Anstieg der Besucherzahl / Werbung und Sonderausstellungen zahlen sich aus

VS-Schwenningen (bn). Auf ein erneut erfolgreiches Jahr blickt der Trägerverein des Uhrenindustriemuseums zurück. Mit 5149 Besuchern lag er 2013 über den Ergebnissen des Vorjahres und über der durchschnittlichen Besucherzahl vergleichbarer Museen.Geschäftsführerin Ingeborg Kottmann berichtete bei der jüngsten Mitgliederversammlung am Dienstagabend zudem von "erfreulich vielen" Spenden und Schenkungen. So wurde dem Museum der komplette Emes-Nachlass übergeben. Ein ehemaliger Mitarbeiter des Schwenninger Uhrenherstellers sichte derzeit das Material, so Ingeborg Kottmann. Technische Zeichnungen und ein kompletter Satz Kataloge seit 1879 gehören dazu. Angekauft habe sie zudem einen Emes-Wecker in edler Aufmachung mit Aigner-Leder sowie eine Wagenplane mit der Aufschrift "Schlenker-Kienzle". "Wahrscheinlich noch aus der Zeit der Pferdewagen", vermutet Kottmann.

Das Uhrenindustriemuseum hat im vergangenen Jahr nicht nur zahlreiche Besuchergruppen und Einzelpersonen empfangen, auch Hochzeiten werden dort mehr und mehr veranstaltet. "In diesem Jahr sind es bisher schon sieben", freute sich Ingeborg Kottmann. Sie führt die große Resonanz nicht nur auf die Teilnahme des Museums am internationalen Museumstag und der Kulturnacht, sondern auch auf die Sonderausstellungen im Zweijahresrhythmus zurück. Gerade wurde mit "Heimat Arbeit" wieder eine eröffnet. Zudem habe das Museum entgegen 2012 die überregionale Werbung in den umliegenden Feriendörfern und über die Schwarzwald-Card wiederaufgenommen. "Das zahlt sich aus", so die Geschäftsführerin.

Den leichten Überschuss in der Vereinskasse kommentierte der Vorsitzende, Oberbürgermeister Rupert Kubon, mit dem Dank an die Ehrenamtlichen, die die Wartung der Maschinen übernehmen und dem Verein damit rund 10 000 Euro jährlich ersparen.

Stellvertreter Siegfried Heinzmann berichtete aus dem Förderkreis von 158 selbst hergestellten und verkauften Museums- und Spionageweckern sowie der neu aufgelegten Skelettuhr.

Wie geht es weiter mit der Museumslandschaft in Schwenningen? "Das Thema muss uns wichtig werden", mahnte Kubon sich selbst und den Gemeinderat und bat um Geduld, da die Kommunalpolitik derzeit andere Themen habe, "die deutlicher im Mittelpunkt stehen". Das Heimat- und Uhrenmuseum kann aus Brandschutzgründen nicht bleiben, wo es ist. "Denkverbote darf es nicht geben", so Heinzmann, der seine Priorität hat: alles unterm Dach des Uhrenindustriemuseums. Kubon bremste: "Eine schnelle Lösung wird es nicht geben."

Vorsitzender des Trägervereins des Uhrenindustriemuseums ist Oberbürgermeister Rupert Kubon. Seine Stellvertreter sind Landrat Sven Hinterseh und SPD-Stadtrat und Fördervereinsvorsitzender Siegfried Heinzmann. Schatzmeister ist Bernd Cronemeyer, den Schriftverkehr besorgt Barbara Mutschler. Die Stadt fördert das Museum mit jährlich 92 400 Euro, der Kreis schießt 30 000 Euro zu und der Förderverein erwirtschaftet mit seinen Aktionen 1000 Euro pro Jahr.