Großes Aufregung wegen eines vermeintlichen Bombenalarms in Villingen. Foto: Eich

Verdächtiges Paket vor Flüchtlingsunterkunft sorgt für Polizeieinsatz. Entschärfer rückten an.

Villingen-Schwenningen - Große Aufregung am Mittwochmorgen in der Freiburger Straße. Zeugen fällt ein verdächtiges Päckchen vor der Flüchtlingsunterkunft auf, Entschärfer rücken an. Handelte es sich dabei eigentlich um eine gut gemeinte Geste?

Es war nach Informationen des Schwarzwälder Boten gegen 6 Uhr, als ein bislang Unbekannter mit einem Lieferwagen in der Freiburger Straße 28 vorfuhr, das Paket abstellte und dann wieder mit schneller Geschwindigkeit davon fuhr. So erzählten dies zumindest Zeugen, die den Vorgang in aller Frühe beobachtet haben wollen.

Etwa zwei Stunden später erhielt die Polizei Informationen zu dem mit Klebeband verschlossenen Paket, auf dem "Gratis Bastler Paket" stand und das Zeugen verdächtig vorkam. "Vor dem Hintergrund, dass der Gegenstand vor einer Flüchtlingsunterkunft abgelegt wurde, haben wir Vorsicht walten lassen", berichtete Polizeisprecher Michael Aschenbrenner. Als erste Maßnahme hatten die Beamten den Bereich deshalb großräumig abgesperrt. Gleichzeitig forderte das Führungs- und Lagezentrum in Tuttlingen so genannte Delaborierer an, die auf das Entschärfen von Spreng- und Brandvorrichtungen spezialisiert sind.

40 Bewohner evakuiert

Unter der Koordination von Polizeieinsatzleiter Benjamin Baumann zog man seitens des Reviers Villingen zahlreiche Kräfte zusammen, um anschließend – gegen 9.45 Uhr – die angrenzenden Gebäude zu evakuieren. Kurzzeitig mussten laut Angaben der Polizei etwa 40 Bewohner ihre Häuser verlassen. Parallel alarmierte die Integrierte Leitstelle die Feuerwehr, die anschließend – für den Fall der Fälle – eine Wasserversorgung aufbaute.

Doch dann klärte sich die Sache ganz schnell auf. Die Fachleute des Landeskriminalamtes, die gegen 10 Uhr an der Einsatzstelle eintrafen, durchleuchteten den verdächtigen Gegenstand und konnten dann Entwarnung geben. So befanden sich im Inneren gebrauchte Elektrogeräte.

Was könnte der Hintergrund hierzu sein? "Ermittlungen im Umfeld ergaben, dass dort des Öfteren gebrauchte Gegenstände abgelegt werden und diese anschließend den Bewohnern der Flüchtlingsunterkunft übergeben werden", berichtet Michael Aschenbrenner – und er ergänzt: "Da wollte vielleicht jemand nur etwas Gutes tun."

Allerdings mahnt der Polizeisprecher auch angesichts der terroristischen Ereignisse am Mittwoch in Brüssel zu mehr Sensibilität – damit ein solches Geschenk nicht wieder zu einem großen Polizeieinsatz führt.