Technischer Ausschuss: Einjähriger Feldversuch auf Gelände der neuen Neckarhalle

Das Altlastenproblem auf dem Gelände der ehemaligen Metallwarenfabrik Johann Jäckle, wo jetzt die Neckarhalle entsteht, wird die Stadt noch lange beschäftigen.

VS-Schwenningen. Auf dem rund 7700 Quadratmeter umfassenden ehemaligen Betriebsgelände der Metallwarenfabrik in der Neckarstraße liegt eine großflächige Untergrundverunreinigung von leichtflüchtigen Halogenkohlenwasserstoffen durch die Verwendung von Entfettungsmitteln vor. Sie erstreckt sich ausgehend von mehreren Schadenszentren über drei Grundwasserleiter. Im Zuge der Vorbereitungen für die Landesgartenschau im Jahr 2010 wurde die Reinigung des Grundwassers in Angriff genommen.

Seit 2009 bereits Grundwassersicherung

Der Technische Ausschuss stimmte am Dienstagabend einer weiteren Sanierungsuntersuchung an eine Spezialfirma aus Rottenburg in Höhe von rund 88 000 Euro sowie einem einjährigen Feldversuch an eine weitere Spezialfirma in Ulm für 98 678 Euro zu.

Seit 2009 finde eine Grundwassersicherung durch Kohlefilterreinigung statt, erklärte Baubürgermeister Detlev Bührer. Mittlerweile habe sich herausgestellt, dass es aber technisch nicht möglich, mit dieser Methode den Schaden zu beheben, weshalb eine weitere Untersuchung notwendig sei. Dabei handelt es sich um eine mikrobiologisch unterstützte hydraulische Sanierung.

Die Bewertungskommission des Landes Baden-Württemberg beschloss 2012, dass ein einjähriger Feldversuch zur Prüfung dieser Sanierungsvariante ausgeführt werden soll. Nachdem nun die seit November 2016 im Bau befindliche Stadtteilhalle Anfang 2018 im Rohbau fertig gestellt sei wird, könne nun mit der Umsetzung des einjährigen Versuchs begonnen werden. Dieser zweite Teil der Sanierungsuntersuchung wird vom Land Baden-Württemberg gemäß den Förderrichtlinien Altlasten gefördert. Der entsprechende Antrag ist im September gestellt worden. Die Stadt erwartet eine Förderung von 50 Prozent. Dirk Sautter (CDU) wollte wissen, ob der Genehmigungsbescheid für den Zuschuss schon vorliege, was aber laut Baubürgermeister Bührer noch nicht der Fall ist.

Sein Fraktionskollege Bernd Hezel fragte, warum die Untersuchung nicht vor dem Bau der Neckarhalle stattgefunden habe und ob dies nun das Vorhaben beeinträchtige. Detlev Bührer gab Entwarnung. Die Halle stehe nicht im Wege für die Untersuchungen, die auf angrenzenden Flächen vorgenommen werden.