Die Zeiten der Hausaufgabenbetreuung an der Hirschbergschule, wie hier im Jahr 2013, sind vorbei. Archivfoto: Schule Foto: Schwarzwälder-Bote

Hirschbergschule: Amtsleiter sieht kein städtisches Problem / Förderverein steht vor der Auflösung / Ohne Vorstand keine Zukunft

VS-Schwenningen. Die Zeit der Hirschbergschule neigt sich dem Ende. Wie das Regierungspräsidium Freiburg mitteilte, soll zum 1. Februar 2017 der Zusammenschluss mit der Friedensschule erfolgen. Vorübergehend, so heißt es in dem Beschluss, soll der Unterricht weiterhin in der Hirschbergschule stattfinden und "so bald wie möglich" mitgeteilt werden, wenn die Räume anderweitig genutzt werden können.

Völlig offen hingegen ist die Zukunft des Fördervereins der Hirschbergschule. Dieser steht seit der vergangenen Sitzung ohne Vorstand da, weil laut Christine Müller, sie und die anderen drei Vorstandsmitglieder nicht mehr bereit waren, den Verein zu führen.

Angefangen hatte alles kurz nach den Pfingstferien, als der Förderverein darüber in Kenntnis gesetzt wurde, dass die Hausaufgabenbetreuung zum Schuljahr 2016/2017 eingestellt werde. "Für die Organisation der Betreuung waren bislang wir zuständig", ist Christine Müller noch immer empört, dass sie und ihre Kollegen übergangen wurden.

Nach dem Rücktritt von ihr, Axel Schlenker, Heinz Herbst und Volker Horstmann hatten sich allerdings keine Freiwilligen gefunden. "Wir sind sozusagen wieder kommissarisch im Amt, bis bei der nächsten Sitzung Nachfolger gefunden werden." Diese soll laut Müller noch vor Weihnachten stattfinden. Sollte sich niemand dazu bereit erklären, die Ämter zu übernehmen, wird der Förderverein der Hirschbergschule aufgelöst.

In dem Streit um die Organisation der Hausaufgabenbetreuung gehe ein Faktor allerdings unter: die Schüler. Denn wie Christine Müller berichtet, gibt es mittlerweile genügend Bedarf an einer Hausaufgabenbetreuung. "Es gibt Eltern, die können und wollen ihre Kinder nicht in einen Hort, eine Kindertagesstätte oder eine Ganztagsschule stecken." Das habe einerseits den Grund, dass die Einrichtungen schlichtweg voll sind. Andererseits seien auch genügend betroffene Familien finanziell nicht in der Lage, für eine derartige Unterbringung zu bezahlen.

Bereits während der Bürgerfragestunde in der Gemeinderatsitzung diese Woche hatte Christine Müller das Problem thematisiert. Auf städtische Unterstützung darf sie allerdings nicht hoffen, wie Stefan Assfalg, Amtsleiter für Schule und Sport, am Mittwoch erläuterte: Die Hausaufgabenbetreuung an der Hirschbergschule sei damals von der Schulleitung, engagierten Eltern und dem Förderverein ins Leben gerufen worden. Die Stadt könne das Angebot so nicht weiterführen, weil sie ihre Angestellten nach Tarif bezahlen müsse.

Auch der Zusammenschluss mit der Friedensschule lässt nicht auf eine Verbesserung der Situation schließen. Nach Informationen des Schwarzwälder Boten ist die städtisch unterstützte Hausaufgabenbetreuung dort eingestellt worden. Die Zukunft des Fördervereins bleibt vorerst offen. Da die Hauptaufgabe das Sammeln von Spenden für die Hausaufgabenbetreuung und die Verbesserung des Schulhofes der Hirschbergschule war, weiß Christine Müller nicht, ob der Verein nach dem Zusammenschluss überhaupt noch gebraucht werde. "Das hängt davon ab, in welcher Form und wie lange in der Schule unterrichtet wird."