Landtagsabgeordneter Thomas Marwein zu Gast bei den Grünen

Von Thomas Hämmerling Schwarzwald-Baar-Kreis. Mobilität, Nachhaltigkeit, Bahnprojekt Stuttgart 21: Ein ganzes Bündel verkehrspolitischer Themen handelte der Abgeordnete der Grünen im Landtag, Thomas Marwein, mit dem Kreisverband Schwarzwald-Baar im Parkhotel in Villingen ab.

Gleich zu Beginn seines Vortrages äusserte Marwein seinen Missmut gegenüber einer baldmöglichen Ratifizierung des Staatsvertrages, welcher als Lösung im mittlerweile jahrzehntelang schwelenden Fluglärmstreit zwischen Deutschland und der Schweiz um den Flughafen Zürich dienen soll. Die dem Vertrag beiliegende Denkschrift, in der mitunter von erweiterten Ruhezeiten für die betroffenen Gemeinden die Rede ist, empfindet Marwein als "Frechheit gegenüber der Region" und betonte wiederholt eine Ablehnung des Vertrages im Bundesrat durch Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Ein aus grüner Sicht erfreulicheres Thema ist die kürzlich ausgehandelte Erhöhung des Finanzetats für das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur um 100 Millionen Euro, welche vor allem für den Bau und Erhalt der Straßen im Land eingeplant sind.

Die Anhäufung der Projekte wird priorisiert nach den Kriterien eines Kosten-Nutzen Effektes und des Umweltschutzes abgearbeitet. Von Ausbau oder Steigerung könne hingegen im Schienenverkehr keine Rede sein. So wie im Jahr 2012 alle Züge gefahren sind, werde es in den nächsten zwei bis drei Jahren keine Abbestellungen in diesem Bereich geben, aber auch definitiv keinen Zuwachs. Man schießt sich hingegen bei den Grünen auf die Steigerung des Komforts im Zugverkehr ein. 2016 laufen die Verträge des Landes zur Gestaltung des öffentlichen Nahverkehres aus.Ein steigender Wettbewerb unter den Unternehmen, auch mit ausländischer Beteiligung, soll den Zugreisenden zugutekommen."Baden-Württemberg hat deutschlandweit das älteste Zugmaterial, auch auf die Qualität der Waggons ist bei den letzten Verträgen kaum geachtet worden", beklagte Marwein. Mehr Toiletten, bequeme Gepäckablagen und mehr Service, mit dem heutigen Wagentyp des Silberling sei das nicht zu machen. "Wie kann es sein, für eine Bahnreise ein Fahrrad anmelden zu müssen", fragte Bundestagskandidatin Cornelia Kunkis-Becker. Das Fahrrad solle überhaupt bei der Bevölkerung eine deutliche Imagepflege erfahren.