Hier entsteht ein Rebholz-Projekt mit Leuchtturmwirkung: das Holiday-Inn. Foto: Marc Eich

Kunststoffinstitut und andere wissenschaftliche Institute wollen dorthin. Kindergarten-Erweiterung denkbar.

Schwarzwald-Baar-Kreis - "Wir leben in einer Region im Aufbruch", sagt Günter Tarlatt, Projektentwickler bei der Rebholz-Gruppe. In allen drei Landkreisen mischt Rebholz mit Projekten mit. Im Schwarzwald-Baar-Kreis beim Klinik-Areal zwischen Villingen und Schwenningen.

Für das Gesundheits- und Dienstleistungszentrum in der Klinikstraße, ein Filetstück der Rebholz-Projekte, gelang es jetzt, einen sogenannten Ankermieter an Land zu ziehen: Die bundesweit tätige B.A.D Gesundheitsvorsorge und Sicherheitstechnik GmbH, bisher in der Alten Herdstraße in VS-Schwenningen ansässig, wird im vierten Quartal 1000 Quadratmeter im Ärztehaus beziehen. Mit B.A.D-Regionalleiterin Birgit Schuler-Vosseler verbindet Tarlatt bereits ein herzlicher Kontakt. Weil der Ankermieter B.A.D die ursprünglich vorgesehenen 1250 Quadratmeter auf 1000 reduzieren konnte, hat sich nun noch Raum für eine Arztpraxis ergeben. Ein Allgemeinmediziner könnte sich kurzfristig noch niederlassen und würde von der Kassenärztlichen Vereinigung entsprechend genehmigt.

Weiter gewünscht sind Fachärzte im Bereich Kinderheilkunde, Orthopädie und Frauenheilkunde. "Die Voraussetzungen der gesundheits- und klinikaffinen Tätigkeit für die Einmietung in die 5250 Quadratmeter Nutzfläche des Gesundheits- und Dienstleistungszentrums haben eine große Laborgemeinschaft, eine Apotheke, zwei Krankenkassen, zwei Ärztegemeinschaften, ein Ergotherapeut, die AWO-Kreisverwaltung, ein ärzteorientierter Finanzdienstleister und ein Wellnessanbieter bereits erfüllt." Der Wellnessanbieter wird auf 700 Quadratmetern ein Fitness-Studio aufmachen, voraussichtlich ebenfalls zum vierten Quartal diesen Jahres. "Gesundheitsaffine Betriebe" sollen innerhalb des Bebauungsplanes Zentralklinikum auf der südlichen Seite der Albert-Schweitzer--Straße angesiedelt werden. Die Restflächen von 18 000 Quadratemetern werden von der Stadt Villingen-Schwenningen momentan zum Verkauf angeboten. In diesem Bereich, der von der Stadt als Forschungs-, Bildungs- und Technologiecampus eingestuft wird, könnten langfristig auch die Hochschulen mit ihrem Raumbedarf Interesse haben, vermutet Tarlatt.

"Ja, wir haben schon mal ins Gespräch gebracht, dass das eine oder andere Hochschulinstitut sich dort ansiedeln könnte", sagt Siegfried Kaiser, Geschäftsführer des Kunststoffinstitutes Südwest. Er bestätigt, dass das Institut sich ebenfalls gerne in diesem Bereich niederlassen möchte. "Das wäre eine Option für uns, die wir favorisieren." Im Gespräch sei man diesbezüglich auch mit dem Winkler-Bildungszentrum. "Es würde uns freuen, wenn in diesem Bereich ein richtiges Technologiezentrum entstünde", so Kaiser, der die Nähe zu Hahn-Schickard und zur IHK gut findet. Es bestehen bereits Gesundheitscluster der medizinisch, technischen Fachbetriebe in Zusammenarbeit mit der Hochschule Furtwangen. Außerdem möchte die Industrie- und Handelskammer dort bekanntlich neu bauen.

Gerüchten zufolge sollen momentan Verhandlungen mit einem weiteren wissenschaftlichen Institut stattfinden. Oberbürgermeister Rupert Kubon erklärte auf eine entsprechende Anfrage schlicht: "Unsere Institute wollen erweitern". Clemens Pecha, Geschäftsführer des Mikroninstitutes (Hahn-Schickard) dementierte, dass Hahn-Schickard momentan räumlich expandieren möchte. Bekanntlich sollen innerhalb des bestehenden Gebäudes an der Wilhelm-Schickard-Straße Veranstaltungsräume zum Reinraum umgebaut werden. "Wir haben aber ein Vornutzungsrecht auf dem Nachbargrundstück angemeldet", erklärte Pecha. Insgesamt 30 Fachärzte und Gesundheitsdienstleister der unterschiedlichsten Disziplinen haben sich bereits im Umfeld des Klinikums niedergelassen.

Die Rebholz-Immobiliengruppe hat sich ein Grundstück von 7800 Quadratmetern für weitere klinikaffine Projekte gesichert. "Anfragen liegen vor", erklärt Tarlatt. Reserviert wurde unter anderem für ein zweites Mitarbeiterwohnheim. Denkbar wäre es dann mit einem Investorenmodell, wenn sich Investoren finden, dort auch eine Erweiterung des Klinik-Betriebskindergartens unterzubringen, beispielsweise im Erdgeschoss des zweiten Mitarbeiterwohnheimes. "Die Erweiterung der Angebote für die Kinderbetreuung scheint sich in den Vordergrund geschoben zu haben, wie auch der weitere Bedarf des Mitarbeiterwohnheimes", sagt Tarlatt.

Gute Fortschritte macht ein weiteres Projekt der Rebholz-Gruppe: Das Seminar-, Tagungs- und Patienten- Markenhotel "Holiday Inn" mit Boarding-House und insgesamt 152 Zimmern. Es soll im nächsten Jahr eröffnet werden. Von diesem Hotel verspricht sich Tarlatt eine Erhöhung der regionalen Mittelpunktswirkung des Zentralbereichs. Dieses Hotel werde über ein weltweites Vertriebsnetz alle Vorteile des Standortes herausstellen. Die Entwicklungsimpulse, die man sich vom Schwarzwald-Baar-Klinikum versprochen habe, seien eingetreten "und werden für eine weitere Dynamisierung sorgen".