Beste Stimmung bei der SWR 1 Party. Foto: Bartler-Team

Feuerwehr feiert "150 Jahre plus"-Jubiläum mit SWR1-Disco. DJ Maik Schieber sorgt für gute Laune.

VS-Tannheim - "150 Jahre Plus" – bei der Feuerwehr Tannheim wurde im Rahmen der 1200-Jahr-Feier ein rundum runder Geburtstag gefeiert. Mit Festbankett, SWR1-Party, Floriansgottesdienst, Umzug, Tag der offenen Tür, Fahrzeugschau und Vorführungen geriet das zur großen Party.

Schon der Freitagabend stand ganz im Zeichen der Geburtstagsfeierlichkeiten. Abteilungskommandant Johannes Müller konnte viele Gäste in einer vollen Turn- und Festhalle begrüßen. Und Ortsvorsteherin Anja Keller erläuterte die Bedeutung und die wechselvolle Geschichte der Feuerwehr, die den Ort wie niemand sonst geprägt hat. In der Zwischenzeit wüssten auch die kleineren Kinder, dass "die" immer da sind, wenn es brennt oder geholfen werden muss.

Bürgermeister Detlev Bührer sieht die Tannheimer Feuerwehr als eine gut aufgestellte "Bürgerinitiative" im Dienst am Nächsten. Er werde für die Anliegen ein offenes Ohr haben, "damit das Wasser nie ausgeht". Die Feuerwehren seien die wichtigsten Errungenschaften der Gemeinden, erklärte der Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei. Sie hätten bei Umfragen ein Ansehen, von dem Politiker nur träumen könnten. Die Unterstützungsleistungen zur Ausübung ihrer professionellen Arbeit, könnten nur ein Teil der Wertschätzung sein. Dem allgemeinen guten Ansehen widerspreche es aber, dass Rettungskräfte zusehends Behinderungen und Anpöbeleien ausgesetzt sind.

Auch Landrat Sven Hinterseh und Vize-Kreisbrandmeister Thomas Nagel betonten, dass seitens des Kreises großer Wert darauf gelegt wird, dass die Rahmenbedingungen für die Feuerwehren stimmen. Im Kreis gibt es 78 Abteilungen mit rund 2600 aktiven Feuerwehrleuten, 800 bei den Altersmannschaften und 600 in den Jugendfeuerwehren. Nachwuchs und Führungskräfte sind für den Kreisverbandsvorsitzenden Reinhold Engesser Problemfelder. Die Jugendfeuerwehren hätten zwar durchaus Zulauf, aber nach Schul-Ende habe man das Nachsehen. Auch mit Führungskräften sei es so eine Sache, hinterfragte er die Sonntagsreden auf ihren Realitätsgehalt. "Nicht schwätzen, sondern tun", fordert er.

Gesamtkommandant Ben Bockemühl sieht den gesellschaftlichen Wandel mit Unbehagen: Der Individualismus siegt (im Augenblick), nicht die Gemeinschaft. Dabei könne man das Glück, dem man im Individualismus nachjagt, in einer Gemeinschaft wie der Feuerwehr wohl finden, sogar auf einfachere Art und Weise.

Der Bereitschaftsleiter des DRK Tannheim, Oliver Neugart, hob die seit Jahrzehnten gute in letzter Zeit immer professioneller werdende Zusammenarbeit hervor. Neugart geht davon aus, dass mittel- bis langfristig die Rettungsdienste im ländlichen Raum immer enger zusammenarbeiten müssen, bis hin zur Verschmelzung.

Eine kleine Weltreise, um nach Tannheim zu gelangen hatte die Delegation der Feuerwehr aus Eichgraben bei Zittau. Ortswehrleiter Daniel Wobser und Ortsbürgermeister Sven Ehrig gaben einen kleinen Einblick in die seit 26 Jahren bestehende Partnerschaft. "Es gibt kein Fest, wo uns die Feuerwehr nicht hilft", erklärte Thomas Müller von der Kinder-Nachsorgeklinik. "Sie geben uns ein Gefühl der Sicherheit."

Einen visuellen Überblick von den Anfängen bis zur Gegenwart präsentierte Steffen Blessing, der auch durch den Abend führte. Mit einer farbenfrohen und akkuraten Tanzshow begeisterte die Garde der Osemali-Zunft. Den musikalischen Rahmen des Festbanketts gestaltete die Musik- und Trachtenkapelle Tannheim, im Anschluss an das offizielle Programm sorgten "Luft und Blech" dafür, dass die gute Stimmung noch lange anhielt.