Nachsorgeklinik in Tannheim plant barrierefreien Neubau und macht mit Kampagne auf sich aufmerksam

VS-Tannheim. "Wir haben in den vergangenen 25 Jahren viel erreicht", sagt Geschäftsführer Roland Wehrle, "aber es gibt noch viel zu tun." An der Nachsorgeklinik Tannheim ist ein barrierefreier Neubau geplant. Kosten: rund zwei Millionen Euro. Außerdem startet die Stiftung Deutsche Kinderkrebsnachsorge eine Kampagne.

Um betroffene Familien über eine Rehabilitation hinaus zu unterstützen, ermöglicht ihnen die Deutsche Kinderkrebsnachsorge einen kostengünstigen Urlaub in den stiftungseigenen Ferienappartements in Tannheim. "Hier können sie gemeinsam eine Auszeit vom Alltag nehmen und neue Kraft schöpfen", so Wehrle. Damit künftig noch mehr Patienten mit ihren Eltern und Geschwistern dieses Angebot annehmen können, wird es mit einem barrierefreien Neubau auf dem Klinikgelände erweitert. Zwei Millionen Euro werde dieser Anbau kosten, für den die Deutsche Kinderkrebsnachsorge einen Zuschuss von 500 000 Euro zur Verfügung stellt.

Aber auch die Kindernachsorgeklinik Berlin-Brandenburg benötige Unterstützung: "Damit die Familienorientierte Rehabilitation in Ostdeutschland erhalten bleibt", so Wehrle, "setzen wir uns für den Bau einer neuen Nachsorgeklinik ein, die in Strausberg bei Berlin realisiert werden soll." Zwei bedeutende Bauvorhaben und viele weitere Projekte mit jeweils großer Wirkung – auch nach 25 Jahren will und wird die Deutsche Kinderkrebsnachsorge noch viel bewegen.

"Hierfür sind wir mehr denn je auf Unterstützung und Spenden angewiesen", wissen Roland Wehrle und Sonja Faber- Schrecklein. Aus diesem Grund startet die Stiftung nun eine aufsehenerregende Kampagne, in der kleine Patienten auf ihre Schicksale aufmerksam machen.

"Du kannst mich mal!" – mit diesem Statement sagen Vanessa, Florian und Julian beispielhaft für die zahlreichen jungen Patienten in der Kampagne ihren Krankheiten den Kampf an.

Denn: Tausende Kinder sind schwer krank - und zugleich unfassbar tapfer: Tag für Tag stellen sie sich Krebs, Herzkrankheiten und Mukoviszidose entgegen. Die Deutsche Kinderkrebsnachsorge – Stiftung für das chronisch kranke Kind steht den Kindern und ihren Familien dabei seit 25 Jahren zur Seite.

Vanessa ist eines dieser Kinder, die sich in der Nachsorgeklinik in Tannheim mit ihren Eltern erfolgreich ins Leben zurückkämpfst. Das fröhliche Mädchen ist gerade einmal fünf Jahre alt, als für sie und ihre Familie die Welt zusammenbricht: In ihrem Körper wird ein bösartiger Nierentumor entdeckt. Es folgen zwei schwere Operationen, schmerzhafte Chemotherapien und zahllose Tränen. Vanessa verliert eine Niere, ihre Haare und die Hälfte ihres Gewichts, nur eines nicht: ihren Mut.

Es sind die Geschichten von Vanessa und vielen anderen Kindern, die auch heute noch – 25 Jahre nach Gründung der Stiftung – Antrieb und Motivation für die zahlreichen engagierten Menschen rund um die Vorstandsmitglieder Roland Wehrle und Sonja Faber-Schrecklein sind. "Ein Ziel war es damals, eine eigene Klinik zu realisieren", erklärt Klinik-Geschäftsführer und Stiftungsvorstand Roland Wehrle. Dass sie einmal in Tannheim stehen würde, sei bei der Stiftungsgründung 1990 nicht klar gewesen.

"Klar war allerdings, dass es nicht ohne Spendengelder gehen wird", so Wehrle. Allein die Deutsche Kinderkrebsnachsorge habe bis heute fast zwölf Millionen Euro für den Bau und die Weiterentwicklung der Nachsorgeklinik Tannheim zur Verfügung gestellt, um sie den neuesten medizinischen Erfordernissen anzupassen.