(Symbolfoto) Foto: Gebert

Ärztin: "Seit letzter Woche ist es wieder massiv". Situation an Karl-Brachat-Realschule entspannt sich.

Villingen-Schwenningen - Wartezimmer in Arztpraxen sind voll. Die Zimmer im Klinikum belegt. Die Grippewelle schwappt kräftig durch VS und Umgebung. Weiterhin gibt es neue Verdachtsfälle und Menschen, die sich mit dem Virus angesteckt haben.

Wenn Leute, die krank sind, zu Hause blieben, wäre schon viel geholfen. Doch so steckten sich auch in VS und Umgebung Menschen weiterhin mit dem Grippevirus an, sagt Elisabeth Reinhold. Die Ärztin des Gesundheitsamtes beim Landkreis hält einen Stapel mit rund zehn Meldungen von weiteren Grippe-Kranken vom Wochenende in den Händen. Der Scheitelpunkt sei noch nicht erreicht. Ganz im Gegenteil. Denn vor allem nach der Fasnet gebe es eine Reihe weiterer Krankheitsfälle in Stadt und Kreis, sagt die Ärztin Elisabeth Reinhold.

"Seit letzter Woche ist es wieder massiv", ergänzt die Expertin im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Es habe noch nie so viele Fälle gegeben, abgesehen von der Schweinegrippe 2009, zeigt sie weiter auf.

Das Schwarzwald-Baar-Klinikum stoße an seine Grenzen, denn nicht alle Verdachtsfälle könnten isoliert in einem Zimmer untergebracht werden, weiß die Ärztin des Gesundheitsamts, das eng mit dem Klinikum zusammenarbeitet.

"Menschenansammlungen meiden, Hände waschen"

Und auch das Gesundheitsamt blieb nicht von der Grippe verschont. Ähnlich sieht es anderen Behörden, Betrieben oder Schulen in VS aus. Bespiel: die Villinger Karl-Brachat-Realschule mit seinen 770 Schülern und zahlreichen Lehrern. Das Schlimmste habe die Schule wohl überstanden, sagt Rektor Rainer Beha und erklärt: "Wir hatten eine Welle kurz vor der Fasnet." Ein Viertel des Kollegiums war ausgefallen. Das habe die Schule freilich vor Probleme gestellt, gleichwohl sei die Situation überbrückt worden. Beha selbst hat zwar keine Grippe, ist jedoch noch leicht erkältet.

Bei Schnupfen und Husten wolle er nicht zu Hause bleiben. Seinem Kollegen Wolfgang Zöphel, Rektor der Gartenschule in Schwenningen, geht es ähnlich: Zwar habe ihn selbst die Influenza bislang verschont, doch viele Kollegen und Schüler seien krank. Ihn ärgere, dass viele Eltern ihre Kinder trotzdem in die Schule schicken, wo diese es ohnehin nicht lange aushalten, weil sie eigentlich ins Bett gehören. "Die Kinder müssen dann abgeholt werden, und außerdem besteht die Gefahr, dass sie andere anstecken", so Zöphel.

Viel Kundenkontakt haben Mitarbeiter von Sparkasse Schwarzwald-Baar und Volksbank Schwarzwald-Baar-Hegau. Sind sie von der Grippe betroffen? "Es gibt einen erhöhten Krankenstand. Doch noch ist alles im grünen Bereich", sagt Gerhard Vetter, Pressesprecher der Sparkasse.

Ähnlich sieht es bei der Volksbank aus: "Bei uns hält es sich in Grenzen", zeigt sich Pressesprecherin Tanja Frank erleichtert. Die Grippewelle schwappe an der Volksbank vorbei.

"Bleiben Sie gesund", wünscht Tanja Frank. Gar nicht so einfach an diesen nasskalten Februartagen. Was können die Bürger tun? "Menschenansammlungen meiden, Hände waschen", rät Elisabeth Reinhold vom Gesundheitsamt. Und: Bei Gelenkschmerzen, Kopfweh, Husten und Fieber zu Hause bleiben, um nicht andere anzustecken.