Der gesamte Kreis soll mit einem Glasfasernetz versorgt werden. Foto: Kneffel Foto: Schwarzwälder-Bote

Abschlussgespräch: Landrat Sven Hinterseh: 2017 werden 85 bis 90 Prozent des Kreisbackbones erreicht

Der Ausbau des Glasfasernetzes ist für Landrat Sven Hinterseh das Mega-Thema im Jahr 2016.

Schwarzwald-Baar-Kreis. Letztendlich werden mit einer Investition von 20 Millionen Euro und Zuschüssen 352 Kilometer Glasfasernetz mit mehr als 170 Anschlusspunkten geschaffen. "Für mich war der Höhepunkt die punktuelle Inbetriebnahme unseres Glasfasernetzes mit Minister Thomas Strobl in Schonach", erklärte Hinterseh beim Jahresabschlussgespräch im Landratsamt.

Danach folgte die Inbetriebnahme des FTTC (Glasfaser bis zum Randstein)- Netzes in Tannheim sowie Pfaffenweiler. Nur dort und in Schonach legte der Zweckverband Breitband FTTB (Glasfaser bis zum Haus) über das FTTC-Netz.

Es folgten Inbetriebnahmen in Bräunlingen, Mönchweiler, Döggingen, Tuningen und Schwenningen-Ost. Am 22. Dezember soll Blumberg angeschlossen werden.

"Bis Ende 2016 haben wir 60 Prozent des Kreisbackbones erreicht, Ende 2017 sogar 85 bis 90 Prozent und 2018 brauchen wir noch mal drei Millionen Euro", meinte Hinterseh. Es sei wichtig, die Finanzierung rechtzeitig sicherzustellen. Im Jahr 2016 wurden 1600 FTTB-Hausanschlüsse mit mehr als 3000 Wohneinheiten erreicht, außerdem 2500 FTTC-Anschlüsse. 2017 sind weitere 3000 bis 4000 FTTC-Hausanschlüssevorgesehen. Vor kurzem nahm der Zweckverband Breitbandversorgung in Stuttgart einen Förderbescheid entgegen. Eine hohe Anschlussquote, so betonte Hinterseh, sei wichtig. Die Pachterlöse werden eingesetzt, um Kredite bedienen zu können. Wenn sich 2017 weiter so entwickelt wie dieses Jahr, dann ist Heim zuversichtlich, dass alle Kosten gedeckt werden können. In wenigen Jahren, so schilderte der Landrat, "kann jeder Dritte auf das Netz." Auch die etablierten Namen würden dann, so meint er "mit eigenen Produkten auf unser Netz gehen." Diese Anbieter hätten gegen Zahlung eines Entgeltes an die vom Kreis beauftragte Firma Stiegeler ein Recht, das Netz des Kreises zu nutzen. Einen Teil dieses Entgeltes würde der Landkreis bekommen. Allerdings ist das alles noch Zukunftsmusik.

Der Ausbau des FTTC-Netzes könne schneller vorangehen, wenn mehr mitmachten, meint Hinterseh. Wohngebiete, bei denen eine Anschlussdichte von 50 Prozent gewährleistet sei, werden ausgebaut. Die Digitalisierung, so steht für Hinterseh fest, "wird eine ähnliche Entwicklung bedeuten wie damals, als die CD die Schallplatte ablöste. "Deswegen müssen wir uns mit Hochdruck diesem Thema widmen."