Das Uhrenindustriemuseum besteht seit 20 Jahren. Aus diesem Anlass finden mehrere Veranstaltungen statt. Foto: Streck Foto: Schwarzwälder-Bote

Im Jahr 1994 wurde das Museum in den Räumen der ehemaligen

Im Jahr 1994 wurde das Museum in den Räumen der ehemaligen Württembergischen Uhrenfabrik Bürk in Schwenningen eröffnet. In ständigen Vorführungen werden seither Wecker, wie sie in den 1920er-Jahren in Schwenningen hergestellt wurden, auf alten, restaurierten Maschinen von ehrenamtlichen Mitarbeitern des Museums gefertigt.

Das Museum erhielt 2003 den Luigi-Micheletti-Award des European Museum Council für das beste technische Museum Europas.

VS-Schwenningen. Das Uhrenindustriemuseum in Schwenningen feiert 2014 sein 20-jähriges Bestehen. Im voll besetzten Kesselhaus in der Bürkstraße fand jetzt die Auftaktveranstaltung des Jubiläumsjahres statt.Die Patenschaft für den Monat Januar hat die Steinbeis-Stiftung für Wirtschaftsförderung übernommen. Wolfgang Müller, Leiter der Steinbeis-Transferzentrum-Infothek in Villingen-Schwenningen, freute sich, unter den zahlreichen Gästen auch Heinz Grüninger und Erich Bürk, zwei direkte Nachfahren der beiden Hauptpersonen des Abends, Ferdinand von Steinbeis und Johannes Bürk, begrüßen zu können.

Ingeborg Kottmann, die Geschäftsführerin des Uhrenindustriemuseums, stellte in ihrem Vortrag das Wirken von Ferdinand von Steinbeis in Villingen-Schwenningen vor. Ferdinand von Steinbeis war seit 1848 der Leiter der württembergischen Zentralstelle für Handel und Gewerbe. Sein besonderes Interesse galt der Ausbildung und Förderung von Nachwuchstalenten sowie dem Technologietransfer. In seiner Funktion hatte er mehrfach Kontakt mit Johannes Bürk und anderen Uhrenfabrikanten der Region. Johannes Bürk – zunächst Ratschreiber von Schwenningen und später Gründer der Württembergischen Uhrenfabrik – war lebenslang bestrebt, der kränkelnden Uhrenproduktion aufzuhelfen, unter anderem durch die Einrichtung einer Musteranstalt zur Ausbildung von Teilemachern, für die er die Unterstützung der Zentralstelle für Handel und Gewerbe benötigte.

Johann Löhn, der langjährige Vorstandsvorsitzende der Steinbeis-Stiftung, referierte über "Steinbeis in der Moderne". Der Bogen seines frei gehaltenen Vortrages spannte sich von den Trends der heutigen Wirtschafts- und Arbeitswelt über die Entwicklung des Steinbeisverbundes zum weltweit tätigen Unternehmen bis hin zur Darstellung von wichtigen Impulsen zur Innovation. Veränderungen in Technik und Mitarbeiter-Qualifikation spielen ebenso eine Rolle wie "DSP", die "Dynamische Synergie von Polen", das heißt die Ausbalancierung von Information und Innovation, von Alt und Neu sowie von Technik und Markt.

Nach diesem theoretischen Teil konnten die Besucher eine kleine Ausstellung der Schwenninger Feintechnikschule besichtigen. Präsentiert wurden in der Schule angefertigte technische Geräte und Gesellenstücke, darunter das erste Gesellenstück der Schule, ein polarisiertes Relais mit Flügelanker aus dem Jahr 1903. Die Schwenninger Feintechnikschule ist eines der Kinder, die aus den Bemühungen von Steinbeis und Bürk um die duale Ausbildung hervorgingen.

Zudem gab es Führungen durch das Uhrenindustriemuseum und ein leckeres Büfett gegen Spenden zugunsten des Uhrenindustriemuseums. Die nächste Veranstaltung zum Jubiläumsjahr findet am Freitag, 31. Januar, 16.30 Uhr, in der Steinbeis-Transferzentrum-Infothek, Gerberstraße 63 in Villingen, mit einem Vortrag von Michael Auer statt.