Mareike Drobny hat in Tannheim zu ihrem Projekt "Teil sein" bereits die Plakate in Schwenningen und in Tannheim eine zweiteilige Skulptur (Foto) präsentiert. Foto: Städtische Galerie Foto: Schwarzwälder-Bote

Städtische Galerie: Am Sonntag Führung durch Ausstellung

VS-Schwenningen. Das Skulpturenprojekt zum Jubiläumsjahr wird gut angenommen. Am Sonntag, 2. April, lädt die städtische Galerie zur Führung in die Ausstellung "Das Skulpturenprojekt – Skizzen, Modelle, Skulpturen" ein.

Ab 11 Uhr erläutert die Kunsthistorikerin Anja Rudolf im Lovis-Kabinett die Rahmenbedingungen zum Kunstwettbewerb, stellt die geschichtlichen Ereignisse zur Ersterwähnung von Schwenningen, Tannheim und Villingen in den Kontext der verschiedensten skulpturalen Überlegungen der beteiligten Künstler und erläutert die Wettbewerbsentwürfe anhand der präsentierten Werkgruppen von Liz Bachhuber, Pascal Dombis, Mareike Drobny, Philipp Goldbach, Daniel Roth und Katja Strunz.

Viele positive Rückmeldungen hat Oberbürgermeister Rupert Kubon zur Arbeit von Philipp Goldbach erfahren. Der Künstler hatte sich mit dem Schriftbild der Originalurkunde beschäftigt. Kaiser Ludwig der Fromme hatte am 4. Juni 817 verfügt, dass sämtliche Zins-, Tribut- und sonstige Einnahmen aus 47 Hofgütern (Mansen), die bis dahin sieben Grafen Alemanniens zugekommen waren, an das Kloster St. Gallen zu übertragen seien. Im Gegenzug dafür hatten die Mönche für sein Seelenheil zu beten. So geschah es, dass die Bauern "… zu Schwenningen die Siedlung des Liutpolt, …, zu Villingen die des Wito und des Heimo, …, zu Tannheim die des Tuaton" ihre Steuern und Abgaben jetzt an das junge Kloster zu entrichten hatten. Die Schriftzüge von "ad suuanningas mansum", "ad tanheim mansum" und "ad filingas mansis", die erste Erwähnung der drei Orte im Lichte der geschriebenen Geschichte, griff der Künstler auf und fertigte in Zusammenarbeit mit dem Villinger Unternehmen Kreativ in Metall großformatige Reliefs aus Messing an. An den Fassaden der Rathäuser der drei Orte leuchten diese Schriftzeichen mit den schwungvollen Schmuckzeichen zur karolingischen Minuskel (den Kleinbuchstaben) jetzt nicht nur im Jubiläumsjahr, sondern werden auch weiterhin als Kunst am Bau das Bild der Gebäude prägen: Die Stadt hat sie gekauft.

Welche Überlegungen die Künstler zum Wettbewerb entwickelt haben, stellt Anja Rudolf bei ihrem Rundgang durch die Ausstellung vor. Der Eintritt ist frei; die Führung kostet einen Euro. Die städtische Galerie ist dienstags bis sonntags jeweils von 10 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr geöffnet.