Konjunkturumfrage: Brexit, Trump und Krisen trüben Klima

Schwarzwald-Baar-Kreis. Nachdem die Wirtschaft in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg im Herbst vergangenen Jahres noch einmal durchgestartet ist, befindet sie sich zum Jahresbeginn in einer Konsolidierungsphase. Wie die aktuelle Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg zum Jahreswechsel ergeben hat, werden die Geschäfte derzeit etwas zurückhaltender beurteilt als noch bei der letzten Befragung.

Der Anteil der regionalen Firmen, der die Geschäftslage mit gut bewertet, hat von 49 Prozent (Herbst 2016) auf nunmehr 47 Prozent leicht abgenommen. Gleichzeitig hat sich der Anteil derer, die mit schlecht laufenden Geschäften zu kämpfen haben, von drei Prozent (Herbst 2016) auf aktuell sieben Prozent erhöht.

"Insgesamt gehen unsere Unternehmen aber davon aus, dass die Geschäfte dieses Jahr weiterhin gut laufen werden", kommentiert IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez das Umfrageergebnis. Das leicht eingetrübte Konjunkturklima könne ein Hinweis darauf sein, dass die regionale Wirtschaft auch die Krisenfelder in die Bewertung ihrer Geschäftslage miteinbeziehe. Vor allem die Austrittsentscheidung Großbritanniens aus der Europäischen Union sowie der vom amerikanischen Präsidenten Donald Trump angekündigte wirtschaftspolitische Kurswechsel spielen dabei eine Rolle. Darüber hinaus ist nach Ansicht von Thomas Albiez "derzeit nicht absehbar, ob und in welcher Form die Krisenherde im Nahen Osten sowie die nach wie vor bestehenden Finanzprobleme in der EU die Wirtschaft in unserer Region negativ beeinflussen werden". Eine weiterhin positive Ertragssituation sowie die anhaltend gute Auftragslage ließen jedoch darauf schließen, dass es sich aktuell eher um eine vorübergehende konjunkturelle Abschwächung handele.

Mit 88 Prozent bewegt sich die Kapazitätsauslastung in der Industrie nach wie vor auf hohem Niveau. Mehrheitlich erwarten die regionalen Unternehmen dieses Jahr eine bessere oder zumindest gleichbleibende Geschäftslage, 27 Prozent der befragten Firmen rechnen damit, dass sich künftig ihre Geschäfte wieder verbessern werden. Eine Mehrheit von 62 Prozent geht von einer stabilen Entwicklung aus. Die Hoffnung, dass sich die Geschäfte in Zukunft noch besser entwickeln werden, ist beim Handel mit einem Anteil von 36 Prozent am größten, gefolgt von der Industrie und den Unternehmen der Dienstleistungsbranche (jeweils 26 Prozent).